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Aven d’Orgnac | Beeindruckende Tropfsteinhöhle in der Ardéche

von Sylvia Bentele
veröffentlicht: zuletzt aktualisiert am

Aven d’Orgnac | beeindruckende Tropfsteinhöhle in der Ardéche

Aven d’Orgnac, die Höhlen von Orgnac, waren unsere Schlechtwetter-Option für einen Ausflug. Da die ersten beiden Tage unseres Ardèche-Urlaubs sehr verregnet waren, haben wir nach einem alternativen Sightseeing-Programm gesucht. In der Gegend gibt es zahlreiche Höhlen, die man besuchen kann. Die Wahl ist auf die Aven d’Orgnac gefallen, weil es sich ganz offensichtlich um eine recht beeindruckende Tropfsteinhöhle handelt. Immerhin gehört sie zu den den „Grand sites de France„. Sie liegt bei Barjac zwischen Ardéche und den Cevennen.

Aven d’Orgnac: Die Höhle

Bei einer normalen Führung (es gibt auch ausgedehntere Führungen für sportliche Leute) wird man durch insgesamt drei „Hallen“ geführt. Es wird wie immer in einer Tropfsteinhöhle erklärt, was sind Stalaktiten und was sind Stalagmiten (Oh Gott, und was war jetzt welches gleich wieder???). Ganz ehrlich: ich merke mir das immer mit dem Wort, das fast genauso geschrieben wird wie das Ende von StalagTITEN. Und wenn die alt sind – was in einer Tropfsteinhöhle ja der Fall ist – dann hängen sie in die Tiefe. Ganz einfach.

Aven d'Orgnac
Aven d'Orgnac
Aven d'Orgnac
Aven d'Orgnac

Die Entdeckung der Aven d’Orgnac

„Entdeckt“ wurde die Höhle in den 30er Jahren vom Höhlenforscher Robert de Joly, der durch einen Schacht in der Decke der ersten Halle eingestiegen ist. Der Schacht war wohl schon länger bekannt, wurde von den Menschen aber nur dazu benutzt ihre Abfälle zu entsorgen. Übrigens bedeutet „Aven“ in der okzitanischen Sprache Schacht. Bereits Ende der 30er Jahre kamen die ersten Touristen zum Besichtigen der Höhle. Es gibt nach wie vor Führungen, bei denen es möglich ist über den Schacht einzusteigen, wir haben uns jedoch für den künstlichen Eingang entschieden und die Treppen genommen.

Aven d'Orgnac
Aven d'Orgnac
Aven d'Orgnac

Der Abstieg in die Tiefe der Tropfsteinhöhle

Über ungefähr 700 Stufen nach unten gelangt man schließlich in die erste Halle, in deren Decke sich auch der natürliche Eingang zur Höhle befindet. Nach und nach geht es tiefer (also tatsächlich tiefer) in die Höhle hinein. Die zweite Halle, der sogenannte Chaossaal, liegt unterhalb der ersten Halle. Darunter befindet sich tatsächlich noch ein weiteres Höhlensystem, wie bei Bohrungen festgestellt wurde. Ich hatte ein wenig Angst all die Stufen wieder hochlaufen zu müssen, aber keine Sorge. Man gelangt mit einem Aufzug wieder an die Oberfläche. Die tiefste Halle, der rote Saal, liegt übrigens 121 Meter unter der Oberfläche. Schaut doch mal, ob Ihr das Bild findet mit der lebensgroßen Figur! Das macht einem auch die Größenverhältnisse noch einmal richtig deutlich.

Ardèche Tropfsteinhöhle
Ardèche Tropfsteinhöhle
Ardèche Tropfsteinhöhle
Ardèche Tropfsteinhöhle

Praktische Informationen

Es gibt verschiedene Führungen, darunter auch täglich eine in deutscher Sprache. Informationen wann welche Führungen stattfinden, findet Ihr auf der Homepage der Tropfsteinhöhle. Es ist möglich Tickets vorher online zu kaufen. Dabei gibt es sogar eine 2-stündige Tour für Hobbyfotografen: ahhhh… wenn ich das vorher gewusst hätte! Im Antelope Canyon in Arizona hat sich die Buchung einer Fotografentour auf jeden Fall gelohnt!. Wir empfehlen unbedingt einen Besuch in der Vor- oder Nachsaison. Wem das nicht möglich ist: bitte einfach ausreichend Zeit einplanen und die Tickets am besten vorab online kaufen. Wir haben eine ordentliche Menge an Busparkplätze gesehen, was den Verdacht nahe legt, dass die Höhle in der Hauptsaison gut überlaufen sein dürfte.

Naturgemäß ist es in einer Höhle nicht besonders warm und in Tropfsteinhöhlen auch feucht. Die Temperatur liegt ganzjährig bei 11 Grad Celsius, es empfiehlt sich also eine wasserabweisende Jacke und eine lange Hose. Klassisches Zwiebelschalensystem also.

Ardèche Tropfsteinhöhle
Ardèche Tropfsteinhöhle

Museum bei der Aven d’Orgnac

Im Eintrittspreis enthalten ist auch der Eintritt ins angeschlossene Museum, das sich mit der prähistorischen Zeit befasst. Es ist nicht allzu groß, und Zeit recht anschaulich das Leben in der Vergangenheit. Für Kids ist es ganz schön gemacht, es gibt auch hin und wieder etwas zum anfassen und ausprobieren. Was Ihr außerdem auf keinen Fall versäumen solltet, wenn ihr in der Region Urlaub macht, ist ein Fahrt entlang der Ardèche, wenn Ihr in der Region Urlaub macht. Die Ausblicke sind fantastisch!

Fazit zur Aven d’Orgnac

Auch wenn man Eintritt für die Aven d’organe zahlen muss und es eben wieder nur ein Loch unter der Erde zu sein scheint, wie ich einmal einen Besucher am Grand Canyon sagen habe hören: wir können einen Besuch dennoch guten Gewissens empfehlen. Die Höhle ist durchaus beeindruckend und gehört nicht umsonst zu den „Grand sites de France“. Wenn Ihr Urlaub in der Ardèche plant, dann sollte die Höhle unbedingt auf Eurem Programm stehen! Und wenn Ihr aus nördlicher Richtung kommt und noch einen Zwischenstopp bei Annecy einplant, solltet Ihr die Gorges du Fier besuchen!

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