Über den Sea-To-Sky-Highway von Vancouver nach Whistler
Der Sea-To-Sky-Highway beginnt im Grunde schon nahe der Grenze zu den USA und führt mit spektakulären Aussichten entlang der Pazifikküste von Vancouver über Whistler zu den Coast Mountains. Zumindest war das die erste Etappe, die wir auf unserem Kanada-Roadtrip nach unserem kurzen Aufenthalt in Vancouver genommen haben. Vielleicht schreibe ich noch einen Artikel über Vancouver selbst, aber wie wir selbst schon geahnt haben, hat uns persönlich die Stadt nicht übermäßig begeistert. Da wir diese Erfahrung bereits in Seattle gemacht haben, haben wir uns sehr bewusst für nur zwei Nächte in der Pazifik-Metropole entschieden. Wir sind einfach nicht die Großstadt-Fans. Auch wenn es sich dabei um eine der angeblich lebenswertesten Städte der Welt handelt.
Der Sea-To-Sky-Highway ab Vancouver Richtung Whistler
So schnell wie möglich haben wir am frühen Morgen das Stadtgebiet von Vancouver verlassen, um nach Whistler zu fahren. Am Stanley Park entlang, über die beeindruckende Lions Gate Bridge, führt der Sea-To-Sky-Highway, der hier die Straßennummer 99 trägt, Richtung Norden. Das Ziel für den Abend lautete wie gesagt Whistler, das vielen Skibegeisterten sicher ein Begriff ist. Aber erste Bürgerpflicht war erst mal ein Frühstück und dazu hatten wir den Porteau Cove Provincial Park angepeilt. Der Park wird sonst überwiegend zum Angeln und Tauchen besucht. Es gibt auch einen Campground, aber jetzt keine Wanderwege oder so etwas.
Frühstück im Porteau Cove Provincial Park am Sea-To-Sky Highway
Das Tolle am Sea-To-Sky-Highway, neben den schönen Aussichten natürlich, ist, dass direkt am Highway einige Lookouts und Provincial Parks mit teilweise echt spektakulären Wasserfällen liegen. Den Porteau Cove Provincial Park habe ich schon im Vorfeld mit Hilfe von Google Maps herausgesucht, weil ich gesehen habe, dass es dort Picknicktische direkt am Pazifik gibt. Wir waren erst mal begeistert, dass es an den Picknicktischen seitlich extra noch eine Metallablage für Grills und Kocher gab. Übrigens – wie wir uns unterwegs auf Roadtrips immer selbst versorgen, darüber haben wir bereits einen Artikel verfasst.
Unser erstes selbst gemachtes Frühstück im Freien war eigentlich der Moment, in dem wir in Kanada so richtig angekommen sind. Der Stress mit Einreise nach so langer Zeit mit geschlossenen Grenzen und die Hektik und Betriebsamkeit in Vancouver lagen hinter uns. Es war so richtig kalt. So kalt, dass Thomas vor dem Frühstück erst einmal eine kleine Eisschicht vom Tisch und von den Bänken kratzen musste. Aber nach all dem in der frischen kalten Meeresluft war das vermutlich das beste Frühstück der Welt. Und uns wurde schlagartig so richtig bewusst: Ja! Wir sind jetzt echt in Kanada!
Der Murrin Provincial Park am Sea-To-Sky-Highway
Nur wenige Kilometer nach dem Porteau Cove Provincial Park tauchte schon der nächste Provincial Park auf. Den hatte ich bei der Planung übersehen. Aber er war perfekt um sich nach dem Essen die Beine noch ein bisschen zu vertreten. Wie so viele landschaftlich wunderschöne Spots in Kanada, liegt auch dieser Park direkt am Highway. Das ist einerseits natürlich praktisch. Andererseits hört man den Highway immer, oft sieht man ihn auch und in der Regel verläuft eine Stromtrasse entlang der Straße. Macht natürlich Sinn. Aber mir persönlich fällt es dann manchmal schwer die tolle Landschaft auch richtig zu genießen.
Hier gab es immerhin einen Weg zu einem Aussichtspunkt. Leider stand nirgendwo, wie lange der Weg ist und ich hatte mich im Vorfeld nicht damit befasst. Also sind wir nur ein wenig um den See spaziert. Wir hatten noch ein paar Stopps auf der Agenda. Aber übrigens auch hier wieder zahlreiche Picknicktische und Toiletten. Also auch dieser Park ist bestens geeignet für eine Pause. Der Spazierweg am See ist streckenmäßig überhaupt nicht der Rede wert. Bei schönem, klarem Wetter lohnt wahrscheinlich der Weg zum Aussichtspunkt, dem Quercus Point. Und auch zum Picknicken ist der Park sehr süß. Aber es gibt lohnenswertere Stopps am Sea-To-Sky-Highway zwischen Vancouver und Whistler.
Zum Shannon Falls Provincial Park über den Sea-To-Sky-Highway
Auch im weiteren Verlauf bietet der Sea-To-Sky-Highway zwischen Vancouver und Whistler tolle Aussichten auf den Pazifik und die Berge. Wir hatten ein bisschen Pech, dass es so wolkenverhangen war. Das hat sich auf dieser Reises wie ein roter Faden durchgezogen: so auch zum Beispiel im Mount Robson Provincial Park. Auch wenn so eine Stimmung toll in die kanadische Landschaft passt.
Der nächste Stopp, den wir geplant hatten, war der Shannon Falls Provincial Park. Den solltet Ihr auch unbedingt einplanen! Man kann endlich mal ein paar mehr Schritte laufen und vor allem kann man auch entlang des Wasserfalls nach oben gehen. Eine wirkliche Wanderung ist es aber dennoch immer noch nicht. Es gibt Aussichtsplattformen, von denen aus man eine ganz tolle Sicht auf den Wasserfall hat. Eigentlich sind es ja eher kleine Terrassen.
Unweit des Shannon Falls Provincial Parks befindet sich die Sea-To-Sky Gondola. Also quasi direkt die nächste Abfahrt, wenn Ihr Eure Fahrt von Vancouver Richtung Norden, beziehungsweise Whistler fortsetzt. Wir hatten das zwar als potentiellen Stopp auf unserer Liste, aber in Anbetracht der schlechten Sichtverhältnisse haben wir auf die Gondelfahrt verzichtet. Mal abgesehen davon, dass 56,- CAD pro Person schon eine Ansage sind. Überhaupt ist Kanada in jederlei Hinsicht ein recht teures Vergnügen.
Brandywine Falls State Park
Der Sea-To-Sky-Highway zwischen Vancouver und Whistler führt dann kurz nach dem Shannon Falls Provincial Park bei Squamish ins Landesinnere in die Coast Mountains. Unterwegs kommt Ihr noch am Alice Lake Provincial Park vorbei, an dem es ebenfalls einen Campground gibt und vier kleinere Seen. Hier gibt es auch eine Wanderung, den 4 Lakes Trail. Wir haben uns entschieden auch diesen Park links (in diesem Fall rechts) liegen zu lassen. Vielleicht ja beim nächsten Mal? Statt dessen sind wir noch einer kleinen Straße zu einem Viewpoint gefolgt, die rechter Hand abzweigte. So wirklich viel gesehen haben wir auch leider hier nicht. Man konnte aber schon erahnen, dass sich bei klarem Himmel bestimmt eine grandiose Aussicht bietet.
Also weiter zum Brandywine Provincial Park. Hier erwartet Euch einer der schönsten Wasserfälle, die wir auf unserer Kanada-Reise überhaupt gesehen haben. Und definitiv einer der zwei schönsten des Tages. Der Provincial Park selbst liegt wieder direkt am Sea-To-Sky Highway. Ein kurzer, aber sehr einfacher Wanderweg führt Euch zu den Wasserfällen, beziehungsweise einer Aussichtsterrasse gegenüber.
Die Alexander Falls bei Whistler
Die Alexander Falls liegen ausnahmsweise nicht direkt am Sea-To-Sky-Highway. Kurz bevor Ihr Whistler erreicht, müsst Ihr links Richtung Brandywine Valley, Whistler Olympic Park und Callaghan LK Provincial Park abzweigen. Das war tatsächlich ein wenig creepy: auf der Straße kam uns echt absolut kein Fahrzeug entgegen. Es war überhaupt alles einsam und verlassen, mag aber sein, dass es daran lag, dass wir schon off-season unterwegs waren. Die Bergstraße zieht sich ein wenig, aber wenn ihr den Parkplatz erreicht habt, steht ihr auch schon direkt vor dem Wasserfall. Der zweitschönste des Tages!
Am Parkplatz angekommen, waren noch zwei andere Fahrzeuge da, danach waren wir mutterseelenallein. Wir hatten bereits angefangen unser sehr spätes Mittagessen zu braten, vegane Würstchen übrigens. Auch wenn wir insgesamt das Gefühl hatten, dass es im Gegensatz zu den USA nicht ganz so einfach war sich ausgewogen, gesund und fleischfrei zu ernähren. Vegane Sachen kann man wirklich überall ganz gut bekommen. Da standen wir also mit unserem Essen samt Essengeruch und zahlreichen Bärenwarnungen. Es kam aber kein Bär.
Ankunft in Whistler
Am späten Nachmittag waren wir dann in Whistler. Wir haben kurz im Hotel eingecheckt, unsere Sachen aufs Zimmer gebracht und waren kurz unsere Vorräte für die kommenden Tage und den Abend aufzustocken. Dann stand noch ein Bummel durch Whistler an und da ich unbedingt noch einen neuen Hoodie wollte und in Vancouver nichts gefunden hatte, habe ich ein paar Geschäfte abgeklappert. Erfolglos. Allerdings hat uns Whistler selbst echt ganz gut gefallen. Es ist nicht wirklich schön und krass touristisch. Aber irgendwie so schön ruhig, beschaulich und gepflegt und trotzdem ist alles da was man braucht.
Unser Fazit zum Sea-To-Sky-Highway in British Columbia
Der Sea-To-Sky-Highway zwischen Vancouver und Whistler bietet definitiv zahlreiche lohnenswerte Stopps in Form von Provincial Parks, Lookouts, Wasserfällen, kürzeren und längeren Wanderungen und Attraktionen wie der Sea-To-Sky-Gondola. Er gilt ebenfalls als eine der schönsten Panoramastraßen der Welt. Ob das zutrifft wissen wir gar nicht so wirklich, denn so ein Mords Panorama hatten wir gar nicht. Auf dem Cascade Loop in Washington State hatten wir beispielsweise weit aussichtsreichere Panoramen, was aber einfach besseren Sichtverhältnissen geschuldet war. Wir empfehlen also, dass Ihr Euch unbedingt selbst ein Bild machen solltet. Allein wegen der schönen Spots entlang der Route lohnt die Fahrt sowieso!
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6 Kommentare
Der Westen Kanadas ist auch noch so ein Wunsch-Reiseziel für uns. War eigentlich für 2021 angedacht, musste aber leider auf Grund Corona ausfallen. Danke für die tollen Tipps. Merke ich mir direkt mal auf Pinterest vor.
Das müsst Ihr echt nachholen! Es war so eine schöne Reise. Ich werde nach und nach weitere Artikel dazu veröffentlichen – schau gerne wieder vorbei! :-)
LG Sylvia
Hach, wie schön – euer Bericht weckt Erinnerungen an unseren Roadtrip durch Kanadas Westen. Wir haben die Strecke allerdings Sky-to-Sea gemacht und Vancouver war unser letztes Ziel.
Wenn ihr mögt, findet ihr hier unsere Reiseroute:
https://travelsanne.de/westkanada-rundreise-mit-kindern-reiseroute-3-wochen/
Liebe Grüße von Sanne
Vielen lieben Dank liebe Sanne! Ich habe Euren Bericht tatsächlich auch zur Vorbereitung für unseren Roadtrip benutzt! :-)
Liebe Grüße
Sylvia
Beeindruckende Bilder! Macht sehr viel Lust auf Kanada :-)
Vielen lieben Dank! Ich hätte auch schon wieder sehr große Lust nach Kanada zu reisen 😊
LG Sylvia