Mesa Verde National Park | Die spannende Geschichte der Anasazi in Colorado
Mesa Verde National Park – das ist ein Name, den man mit geheimnisvollen Felswohnungen und einer längst vergangenen Kultur in Verbindung bringt. Der Nationalpark im Südwesten Colorados ist tatsächlich eine regelrechte Schatzkiste in Sachen Archäologie, weshalb wir dir einen Besuch auf jeden Fall empfehlen können. Besonders, wenn du ein kleiner Hobby-Archäologe bist, so wie ich. Im Blogartikel geben wir dir spannende Einblicke in diesen definitiv unterschätzen Nationalpark und zeigen dir warum du den Mesa Verde National Park auf deinem nächsten Roadtrip unbedingt auf dem Schirm haben solltest.
- Mesa Verde National Park | Die spannende Geschichte der Anasazi in Colorado
- Lage und Anfahrt zum Mesa Verde National Park
- Die Geschichte im Mesa Verde Nationalpark
- Wandern und hilfreiche Informationen zu den Trails
- Sehenswerte Punkte und Aussichtspunkte
- Geologie
- Die Tierwelt im Mesa Verde National Park
- Der Sternenhimmel im Mesa Verde National Park
- Unser Fazit zum Mesa Verde National Park
- Praktische Tipps für deinen Besuch:
Lage und Anfahrt zum Mesa Verde National Park
Der Mesa Verde National Park befindet sich im südwestlichen Teil des US-Bundesstaates Colorado, rund 420 Kilometer südwestlich von Denver. Der nächstgelegene größere Ort ist Cortez, wo Du auch gute Möglichkeiten zum Übernachten finden kannst. Auch wir haben auf unserem Roadtrip ebenfalls in Cortez übernachtet. Der Mesa Verde National Park erstreckt sich über mehr als 21.000 Hektar und bietet Besuchern einen Einblick in die faszinierende Welt der „Ancestral Puebloans„, wie die damaligen Bewohner auf der Homepage des Mesa Verde National Parks genannt werden. Übrigens wurde diese beeindruckende historische Stätte 1978 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
Die Geschichte im Mesa Verde Nationalpark
Die Geschichte des Mesa Verde Nationalparks ist eng mit dem Volk der Anasazi verbunden, das diese Region über Jahrhunderte bewohnte. Die Anasazi waren äußerst geschickte Baumeister und Landwirte, die sich perfekt an ihre raue Umgebung angepasst hatten. Ihre beeindruckendsten Bauwerke sind die Felswohnungen, sogenannte Cliff Dwellings, die sie in die Klippen unterhalb von Felsüberhängen der Mesa Verde errichteten. Sie boten den damaligen Bewohnern Schutz vor den Elementen und ermöglichten ihnen durch die Bauweise eine effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen.
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Anasazi bereits im 6. Jahrhundert n. Chr. in dieser Region siedelten. Sie errichteten zunächst einfache Dörfer auf den Mesas. Diese frühen Behausungen bestanden aus Grubenhäusern, die teilweise in den Boden gegraben und mit Holz und Lehm bedeckt wurden. Ihre Kultur erlebte eine Blütezeit zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert und zu dieser Zeit begannen sie auch ihre Dörfer in den Felsen zu bauen. Diese beeindruckenden Felsbehausungen wurden in die steilen Sandsteinfelsen der Canyons gehauen und bieten bis heute einen faszinierenden Einblick in das Leben dieser frühen Zivilisation. Zu den bekanntesten Stätten zählen der Cliff Palace, das Balcony House und das Spruce Tree House.
Um das Jahr 1300 n. Chr. verließen die Anasazi aus bisher ungeklärten Gründen ihre Siedlungen. Die Gründe für den Verfall dieser hochentwickelten Kultur sind rätselhaft und bis heute Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Archäologen vermuten, dass eine Kombination aus Dürreperioden, sozialen Unruhen und erschöpften Ressourcen zu ihrer Abwanderung geführt haben könnte. Weitere spannende und begehbare Bauten der Anasazi findest Du unter anderem auch im Wupatki National Monument, im Tonto National Monument und im Canyon de Chelly National Monument in Arizona.
Der Cliff Palace vom Aussichtspunkt aus. Leider war der Zugang gesperrt.
Wandern und hilfreiche Informationen zu den Trails
Im Mesa Verde National Park findest du ein umfangreiches Netz an Wanderwegen, wobei einige Wege zu den berühmten Felswohnungen führen. Andere bieten dir dagegen einfach nur faszinierende Ausblicke auf die umliegende Landschaft der Mesa Verde. Die Schwierigkeitsgrade der Wanderungen sind dabei unterschiedlich, so dass du sowohl als Anfänger als auch als erfahrener Wanderer auf deine Kosten kommen solltest. Es versteht sich wahrscheinlich von selbst auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben. Wie immer empfehle ich dir an dieser Stelle unbedingt vorab die Seite des Nationalparks zu checken, um zu erfahren welche Trails oder Bereiche des Nationalparks möglicherweise gesperrt sein könnten oder ob sonstige Warnungen vorliegen.
Sehenswerte Punkte und Aussichtspunkte
Der Mesa Verde National Park ist natürlich in erster Line wegen den Spuren seiner Vergangenheit einen Besuch wert. Daher haben wir für dich die spannendsten Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte aufgelistet:
- Der Cliff Palace ist die größte und bekannteste Felsbehausung im Mesa Verde National Park. Mit über 150 Räumen und 21 Kivas (zeremoniellen Räumen) definitiv sehenswert! Führungen durch Cliff Palace sind besonders empfehlenswert, so erfährst du noch mehr über die Bauweise und die Geschichte. Der Cliff Palace war einst Heimat für rund 100 Menschen. Eine geführte Tour kannst du hier bis zu 14 Tage im Voraus buchen.
- Das Balcony House ist eine weitere beeindruckende Felsbehausung, die nur im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden kann. Der Zugang erfolgt über Leitern und enge Tunnel, was die Tour einerseits natürlich zu einem kleinen Abenteuer macht, auf der anderen Seite solltest Du entsprechend trittsicher sein. Manche Passagen kann man wohl auch nur auf allen vieren bewältigen. Das Balcony House verfügt über äußerst gut erhaltene Strukturen in einer spektakulären Lage.
- Das Spruce Tree House ist bereits seit 2015 nach einem Felssturz für Besucher gesperrt, da die Gefahr eines weiteren Felssturzes besteht. Du kannst das Spruce Tree House aber von einem Aussichtspunkt aus sicherer Entfernung begutachten.
- Das Square Tower House gilt ebenfalls als ausgesprochen gut erhalten, denn es ist noch zu 90 Prozent im Originalzustand. Damit ist es wohl der beeindruckendste Gebäudekomplexe im Mesa Verde Nationalpark. Im Rahmen einer geführten Tour, die als ausgesprochen fordernd beschrieben wird, kannst Du das Square Tower House besichtigen. Auch hier musst Du im Vorfeld online Deine Tickets buchen.
Geologie
Die Region um den Mesa Verde National Park ist aber auch aus geologischer Sicht sehr interessant. Die Mesa, eine tafelbergähnliche Formation, besteht aus mehreren Gesteinsschichten, die im Laufe von Millionen von Jahren entstanden ist. Die Felswände, in die die Anasazi ihre Wohnungen bauten, bestehen hauptsächlich aus Sandstein.
Die Tierwelt im Mesa Verde National Park
Die vielfältige Tierwelt im Mesa Verde National Park umfasst zahlreiche Säugetiere, Vögel, Reptilien und Insekten. Zu den einigermaßen häufig anzutreffenden Säugetieren gehören Dickhornschafe, Präriehunde, Kojoten, Füchse, Waschbären, Murmeltiere und Maultierhirsche. Aber auch die scheueren Schwarzbären, Luchse und Berglöwen leben im Park. Wir hatten leider nicht das Glück besondere Wildtierbegegnungen zu haben, allerdings waren wir auch am Nachmittag im Park und n der Regel triffst Du eher am frühen Morgen oder gegen Abend auf Wildtiere. Wie immer gilt natürlich auch den Tieren Respekt zu zollen und einen angemessenen Abstand einzuhalten. Wenn Du gerne fotografierst, nutze dein Teleobjektiv.
Der Sternenhimmel im Mesa Verde National Park
Das Gebiet um den Mesa Verde National Park zählt zu den Gebieten mit der geringsten Lichtverschmutzung des Landes. Weil man dort tolle Aufnahmen vom Nachthimmel und der Milchstrasse machen kann, ist der Park bei Fotografen besonders beliebt. Im Park werden sogar kostenlose Foto-Workshops angeboten, jedoch solltest Du Dich vorab registrieren. Mehr Informationen darüber erhältst Du auf der Homepage des Mesa Verde National Parks.
Unser Fazit zum Mesa Verde National Park
Leider war zum Zeitpunkt unseres Besuchs extrem viel gesperrt und wir hatten mit einem halben Tag etwas zu wenig Zeit für diesen überraschend tollen National Park eingeplant. Trotz der Sperrungen fanden wir den Park sowohl landschaftlich wie auch geschichtlich und archäologisch mega spannend. Und er ist unserer Meinung nach ähnlich unterschätzt wie der Petrified Forest National Park in Arizona.
Sollte sich also noch einmal die Gelegenheit ergeben, würden wir sehr gerne wieder her kommen, um auch die Ruinen bei einer geführten Tour aus der Nähe anzuschauen. Trotz der vielen Einschränkungen hat uns dieser Park positiv überrascht und in seinen Bann gezogen. Daher können wir dir einen Besuch auf jeden Fall empfehlen. Plane unbedingt etwas mehr Zeit ein als wir es getan haben, denn allein die Strecken durch den Park sind nicht zu unterschätzen: vom Visitor Center bis zum Balcony House beispielsweise sind es knapp 23 Meilen über eine kurvenreiche Straße.
Praktische Tipps für deinen Besuch:
- Beste Reisezeit: Grundsätzlich hat der Mesa Verde Nationalpark das ganze Jahr über geöffnet. Für uns persönlich ist die beste Zeit für einen Besuch im Herbst, wenn es noch warm, aber nicht mehr so heiß ist.
- Übernachtung: Es gibt verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe des Mesa Verde National Park, wir haben im nahegelegenen Cortez übernachtet. Solltest Du mit dem Camper reisen, kannst Du auch auf dem Morefield Campground direkt im national Park übernachten.
- Eintrittsgebühren: Für den Besuch des Nationalparks wird wie in fast allen Nationalparks eine Eintrittsgebühr erhoben. Diese liegt aktuell bei 30 $ pro Fahrzeug. Alternativ kannst Du den Jahrespass „America the beautiful“ nutzen, wenn Du mehrere Nationalparks und National Monuments auf Deiner Reise besuchen möchtest. Der Jahrespass ist aktuell für 80 $ zu haben.
- Führungen: Es werden verschiedene Führungen angeboten, die einen tieferen Einblick in die Geschichte und Kultur der Anasazi geben.
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