Der Million Dollar Highway in Colorado | Die Rocky Mountains hautnah
Der Million Dollar Highway in Colorado gilt als eine der spektakulärsten Straßen in den USA. Die atemberaubende Strecke, die Teil des U.S. Highway 550 ist, schlängelt sich durch die majestätischen San Juan Mountains und bietet dir reichlich Geschichte, wundervolle Naturwunder und atemberaubender Ausblicke. In diesem Blogartikel nehmen wir dich mit auf eine Fahrt über den Million Dollar Highway.
Die Geschichte und Namensgebung des Million Dollar Highway
Der Million Dollar Highway erstreckt sich über etwa 40 Kilometer zwischen den Städten Ouray und Silverton. Doch warum trägt diese Straße eigentlich diesen extravaganten Namen „Million Dollar Highway„? Es gibt mehrere Theorien, die versuchen, die Ursprünge dieses Namens zu erklären.
Eine der bekanntesten Theorien besagt, dass der Bau der Straße so teuer war, dass die Gesamtkosten eine Million Dollar überstiegen. Angesichts der herausfordernden geografischen Bedingungen und der Höhe der Bauarbeiten erscheint dies durchaus plausibel. Eine andere Theorie besagt, dass die Straße aufgrund der enormen Mengen an Gold- und Silbererz, die während des Straßenbaus entdeckt wurden, ihren Namen erhielt. Es wird sogar behauptet, dass der Schotter, der beim Bau verwendet wurde, Gold im Wert von einer Million Dollar enthielt.
Unabhängig von der genauen Herkunft des Namens steht fest, dass der Million Dollar Highway seinen Namen auf jeden Fall verdient hat. Die Route wurde ursprünglich im späten 19. Jahrhundert gebaut, um die Bergbaugebiete von Colorado zu verbinden. Heute ist sie eine populäre Panoramastraße, die mit der spektakulären Schönheit der majestätischen Rocky Mountains aufwarten kann.
Ouray oder auch die „Schweiz von Amerika“
Deine Reise auf dem Million Dollar Highway beginnt, wenn du so wie wir im Norden startest, in der charmanten Stadt Ouray, die oft als das „Schweiz von Amerika“ bezeichnet wird. Die Stadt mit Wild West Flair liegt in einem engen Tal und ist von beeindruckende Gipfeln umgeben. Ouray wurde 1876 gegründet und erlebte einen schnellen Aufschwung während des Silberbooms. Die Stadt ist nach dem Ute-Häuptling Ouray benannt, der eine wichtige Rolle in den Verhandlungen zwischen den Ute und den weißen Siedlern spielte. Im späten 19. Jahrhundert florierte Ouray als Bergbaustadt, wobei zahlreiche Minen in der Umgebung betrieben wurden. Heute ist Ouray ein beliebtes Touristenziel, das seine historische Architektur bewahrt hat und Besuchern einen Einblick in seine ereignisreiche Vergangenheit bietet.
Wir haben aus Zeitgründen nur einen kurzen Bummel durch das viktorianisch geprägte Ouray gemacht. 1983 wurde Ouray übrigens zum National Historic District. Wenn Du allerdings länger bleiben kannst, gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten rund um die Stadt. Besonders beliebt ist der Perimeter Trail, der rund um die Stadt führt und atemberaubende Ausblicke bietet. Außerdem kannst du dem Box Canyon Waterfall einen Besuch abstatten, ein beeindruckendes Naturschauspiel. Eine ganz gute Übersicht über weitere Trails rund um Ouray findest Du hier. Du kannst aber auch historische Bergwerke besichtigen oder einfach die heißen Quellen in Ouray Hot Springs genießen.
Die Reise entlang des Million Dollar Highway
Von Ouray aus führt der 43 Kilometer lange Million Dollar Highway in Richtung Süden durch die San Juan Mountains, die Namensgeber für den San Juan Skyway sind, vom dem der Million Dollar Highway einen Teilabschnitt darstellt. Die Straße schlängelt sich durch enge Kurven und steile Abhänge, weshalb der Million Dollar Highway lange Zeit als gefährlichste Straße der USA galt. Inzwischen haben sich die Straßenverhältnisse aber deutlich verbessert. Du kannst daher den Million Dollar Highway getrost mit etwas erhöhter Konzentration befahren. Allerdings solltest Du wie üblich auf höher gelegenen Bergstraßen die Wetterverhältnisse vorab prüfen, insbesondere in den Wintermonaten. Die umliegende Landschaft ist geprägt von dichten Wäldern, tiefen Schluchten und schneebedeckten Gipfeln. So wie man sich eben die Rocky Mountains vorstellt.
Naturerlebnisse entlang der Strecke
Einer der höchsten Punkte des Highways ist der Red Mountain Pass, der auf einer Höhe von über 3.300 Metern liegt. Von hier aus hast du atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge, darunter den Mount Ouray und den Red Mountain. Auf dem Red Mountain Pass befindet liegt sowohl die Grenze zwischen dem Uncompahgre National Forest und dem San Juan National Forest wie auch die Wasserscheide zwischen dem Uncompahgre River und dem Animas River. Neben der beeindruckenden Landschaft bietet der Million Dollar Highway aber auch eine vielfältige Flora und Fauna. Eigentlich hatten wir uns ein bisschen mehr Indian Summer vorgestellt. Aber Dank El Niño gab es einen verlängerten Sommer und wir haben nur den Start erlebt.
Silverton – Wilder Westen wie aus dem Bilderbuch
Eine weitere historische Stadt, die du auf jeden Fall besuchen solltest, ist Silverton. Die gut erhaltenen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert erzählen die Geschichte des Goldrausches und des Bergbaus. Silverton wurde 1874 gegründet, nachdem Gold und Silber in den umliegenden Bergen entdeckt worden waren und erlebte einen schnellen Aufschwung als zahlreiche Minen in Betrieb genommen wurden. Die Stadt wurde zu einem wichtigen Zentrum für den Bergbau und beherbergte eine bunte Mischung aus Bergarbeitern, Händlern und Glücksrittern. Der historische Stadtkern von Silverton ist heute eine Art lebendiges Freilichtmuseum. Viele der Gebäude stammen aus dem späten 19. Jahrhundert und wurden liebevoll restauriert. Nimm dir auf alle Fälle die Zeit durch die Blair Street zu schlendern, die einst als das „Rotlichtviertel“ der Stadt bekannt war.
Ein Highlight ist sicherlich die Silverton Narrow Gauge Railroad, eine historische Dampflok, wobei es sich nicht gerade um ein kostengünstiges Vergnügen handelt. Die Eisenbahnstrecke verbindet Silverton mit Durango und bietet wohl eine malerische Fahrt durch die atemberaubende Landschaft der San Juan Mountains. Wir haben aufgrund der krassen Ticketpreise auf eine Fahrt verzichtet. Wenn du dennoch eine Fahrt buchen willst, empfehlen wir dir rechtzeitig deine Tickets zu reservieren. Gute Plätze sind Monate im Voraus ausgebucht. Die Fahrt führt entlang steiler Schluchten, über hohe Brücken und durch dichte Wälder, während du ganz entspannt vom Zug aus die Ausblicke auf die Bergwelt der Rocky Mountains genießen kannst.
Bergbaugeschichte entlang des Million Dollar Highway
Die Geschichte des Bergbaus in den San Juan Mountains reicht bis ins Jahr 1870 zurück. In dieser Zeit wurden zahlreiche Gold- und Silberminen eröffnet, die zum Wachstum der Städte Ouray, Silverton und Telluride führten. Die Minen waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Betrieb und hinterließen ein reiches Erbe, das heute noch sichtbar ist. Viele der alten Bergwerke sind heute zugänglich und bieten dir einen Einblick in die harte Arbeit und das Leben der Bergleute im 19. Jahrhundert. Du kannst im Rahmen einer Führung alte Minenschächte erkunden, Bergwerksausrüstung besichtigen und mehr über die Geschichte des Bergbaus in der Region erfahren.
Fazit
Der Million Dollar Highway in Colorado ist neben dem Mount Blue Sky Scenic Byway und dem Scenic Byway 12 eine der schönsten und sehenswertesten Straßen in den USA. Wir hatten für die Rocky Mountains definitiv zu wenig Zeit eingeplant. Natürlich kannst Du die Strecke einfach nur fahren, was in ungefähr zwei Stunden gut möglich sein sollte. Wir empfehlen dir aber, sofern möglich, hier etwas mehr Zeit einzuplanen. Ich hätte gerne mehr Zeit in den charmanten Städtchen verbracht und hätte auch gerne noch die eine oder andere Wanderung gemacht. So oder so: wenn du die Schönheit der Rocky Mountains genießen möchtest, solltest du unbedingt den Million Dollar Highway fahren!
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