Matera in der Basilicata
In Matera in der Basilicata waren wir in den Osterferien 2013. Wir waren zu dritt mit dem Wohnmobil in Italien unterwegs. Unter anderem in der Basilicata, wo ich schon so lange einmal hinfahren wollte. Und zwar genauer gesagt nach Matera und was soll ich sagen? Es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Matera beziehungsweise seine Altstadt ist absolut sehenswert! Bekannt ist Matera für seine „Sassi“ – Höhlenwohnungen, die seit Anfang der 90er Jahre zum UNESCO Welterbe zählen. Die Sassi waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts tatsächlich noch bewohnt. Dann wurden die Einwohner von der Regierung gezwungenermaßen in den sozialen Wohnungsbau umgesiedelt. (Der Film „Christus kam nur bis Eboli“ zeigte die schlimmen Zustände und die Armut, in denen die Menschen leben mussten.)
Die Entwicklung von Matera
In den vergangenen Jahren wurden vereinzelt verlassene Häuser wieder besiedelt – und es werden immer mehr. Das ist einerseits natürlich sehr schön, da dieser zauberhafte Fleck Süditalien nicht dem Verfall überlasen wird. Anderseits könnte dadurch der Charme, den die Altstadt von Matera derzeit noch besitzt auch verloren gehen. So habe ich es zum Beispiel schon mit Tropea in Kalabrien erlebt. In den 90er Jahren war Tropea noch sehr ursprünglich. 2000 waren wir noch einmal da und inzwischen hatten die All-Inclusive-Clubs Einzug gehalten. Die Altstadt war voll von Touristen mit Armbändchen, der typisch italienische und ursprüngliche Charmeur damit leider natürlich verschwunden. Aber wer kann es der Stadt verdenken, natürlich nutzen sie die Chance mit dem Tourismus auch Geld zu verdienen.
Matera im Aufschwung
Also unbedingt jetzt noch ganz schnell nach Matera fahren, bevor es an allen Strassenecken Postkarten- und Andenkenläden gibt. Im Augenblick gibt es noch viele Liebhaber und Künstler unter den Neueinwohnern. Oder es bleibt zu hoffen, dass man ein Auge darauf hat, dass Matera seinen zauberhaften Charme behält. Man kann Stunde um Stunde durch die Gassen laufen, neue Pfade und Wege entdecken, immer begleitet von einem vagen Geruch von Moder. Allerdings sollte man bei aller Begeisterung nicht vergessen unter welch ärmlichen Umständen Menschen hier leben mussten. Und welch harten Lebensumständen sie damals ausgesetzt waren.
Praktische Informationen
Als Stellplatz für Wohnmobilisten kann ich die Masseria del Pantaleone empfehlen. Es handelt sich dabei um ein Agriturismo mit angeschlossenem Restaurant (das wir allerdings nicht getestet haben.) Der Stellplatz liegt etwas außerhalb, aber es gibt einen kostenlosen Hol- und Bringservice. Hierfür müsst Ihr im Restaurant nachfragen! Auf dem Stellplatz wohnen auch ein paar – SEHR liebe – wild lebende Hunde. Die armen leben bei Wind und Wetter ungeschützt. Da wir an Ostern dort waren, kann ich bestätigen, dass es sehr nass, kalt und windig sein kann. Auch im Süden Italiens. Also fasst Euch ein Herz, besorgt ein bisschen Hundefutter und macht es den treuen Seelchen ein bisschen leichter. Oder tretet zumindest nicht nach Ihnen, wie ich es bei meinen Stellplatznachbarn gesehen habe. Die Wauzis wollen doch auch einfach nur (über)leben.
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