Jerome Arizona
Jerome in Arizona ist jetzt wahrscheinlich nicht so bekannt. Aber auf unserem Weg von Phoenix nach Flagstaff während unserer Rundreise durch den Südwesten haben wir uns für einen Abstecher über den Highway 89A entschieden. Dieser Highway führt übrigens auch durch den Oak Creek Canyon, von wo aus wir den West Fork Trail gewandert sind. Um einfach mal etwas abseits der Hauptverbindungswege zu fahren, ist dieser Umweg auf jeden Fall lohnenswert. Denn ein Blick in meinen geheiligten und zugegebenermaßen inzwischen völlig zerfledderten Reiseführer hat ergeben, dass wir durchaus in Jerome einen kurzen Stopp einlegen sollten.
Allein die Anfahrt auf Jerome war wirklich bezaubernd. Genau so stellt man sich ein altes Goldgräberstädtchen aus dem Wilden Westen vor. So wie zum Beispiel auch Bodie in Kalifornien anmutet. Eigentlich wurde hier wohl vorwiegend nach Kupfer gegraben. Ich habe jedoch auch Quellen gefunden, die besagen, dass auch nach Silber und Gold gesucht wurde.
Charmantes Jerome
Wir jedenfalls sind dem Charme des kleinen Städtchens oben am Berg sofort erlegen. Spätestens nachdem wir in einem kleinen Café, das es inzwischen wohl leider gar nicht mehr gibt, noch einen super leckeren Kaffee getrunken haben. Es gab selbst gemachte Kuchen und überhaupt waren die Mädels im Café sehr charmant und irgendwie sympathisch freaky. Ein bisschen waren hier Vibes wie in Portland in Oregon zu spüren.
Das Städtchen Jerome
Jerome selbst ist wahrlich nicht sehr groß, aber die Atmosphäre ist total überzeugend spätestens wenn man auch mit seinen paar wenigen Bewohnern in Kontakt kommt. Wir hatten die Chance das Police Department besichtigen zu dürfen. Ok, „Police Department“ klingt jetzt fast größenwahnsinnig, wenn man das kleine Häuschen gesehen hat, in dem die Town Hall und das Police Department in einem untergebracht sind. Dafür war Jerome einst die drittgrößte Stadt in Arizona, beherbergte 37 Bars, 13 Bordelle und vier Kirchen. Was für eine Aufteilung! Ähnlich skurril wie in der Geisterstadt Rhyolite beim Death Valley National Park.
Geschichte der alten Minenstadt in Arizona
Während es in den 1920er Jahren noch der größte Kupferproduzent in ganz Arizona war, wurde Jerome auch zur größten Geisterstadt als in den 1950er Jahren die Minen geschlossen wurden. Im Gegensatz aber zu Rhyolite, ist Jerome heute noch bewohnt. Auch wenn laut Aussage des Sheriffs die Anzahl der Bars pro Einwohner immer noch krass überdimensioniert ist, was bis zum Heuteigen Tag auch immer wieder zu Problemen mit zahlreichen Betrunkenen führt.
Praktische Hinweise
Für einen gemütlichen Besuch in Jerome sollte man unbedingt zeitig dran sein. Denn als wir am späten Vormittag im Begriff waren wieder weiter zu fahren, kamen zu unserer Überraschung bereits erste Busse voll mit Touristen. Für ein kleines Städtchen wie Jerome wahrscheinlich auch nicht so leicht zu verkraften. Zumindest vermuten wir das nachdem Gespräch mit dem Leiter des örtlichen Policedepartments.
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