Pérouges ist ein bezaubernder kleiner Ort, der sich sein mittelalterliches Stadtbild weitgehend erhalten hat und auf den Besucher wirkt, als wäre das Örtchen aus der Zeit gefallen. Was Dich in Pérouges erwartet und welche Sehenswürdigkeiten Du dort entdecken kannst, verrate ich Dir in diesem Artikel.
Die Lage von Pérouges
Pérouges liegt grob zwischen Genf und Lyon im Département Ain der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die kleine Stadt thront malerisch auf einem Hügel und ist umgeben von einer sanften Hügellandschaft, Wäldern und Weinbergen. Pérouges zählt aufgrund seines ausgesprochen gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbildes zu den schönsten Dörfern Frankreichs, den „Les plus beaux villages de France“. Allein schon deshalb ist Pérouges einen Besuch wert!
Geschichte
Im Mittelalter war das bezaubernde Pérouges ein blühendes Zentrum für Handel und Industrie. In diesem Zusammenhang war sie insbesondere für ihre florierende Textilindustrie, aber auch für den Anbau von Hanf, bekannt. Zum Schutz vor Angriffen war die kleine Stadt von einer imposanten Festungsmauer aus dem 14. Jahrhundert umgeben. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts aber verließen die meisten Bewohner die Stadt, so dass sie langsam aber sicher dem Verfall preisgegeben war.
Ziemlich genau einhundert Jahre später begann man dann aber die Stadt liebevoll und detailgetreu zu restaurieren, um ihre historischen Architekturmerkmale und ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Inzwischen ist das pittoreske Pérouges ein bei den Franzosen beliebtes Touristenziel und doch gleichzeitig noch ein absoluter Geheimtipp!
Sehenswürdigkeiten in Pérouges
Stadttore und Stadtmauer
Natürlich hat eine so gut erhaltene Stadt auch einige Sehenswürdigkeiten, die Du Dir ansehen solltest. Keine Sorge, Pérouges ist wirklich klein und überschaubar, die Sightseeing-Tour wird nicht ausarten! Wahrscheinlich wirst Du Pérouges über eines der Stadttore betreten. Sie liegen alle entlang der gut erhaltenen inneren Stadtmauer, die aus dem 14. Jahrhundert stammt. Dieser innere Mauerring bildet die Basis der mit großen runden Kieseln gepflasterten, malerischen Rue des Rondes. Entlang dieser idyllischen Gasse kannst Du die zuckersüßen, ausgesprochen gut erhaltenen, historischen Häuser von Pérouges entdecken.
Kirche Sainte Marie Madeleine
Außerdem sehenswert ist die Wehrkirche Sainte Marie Madeleine aus dem 15. Jahrhundert. Während der Französischen Revolution wurde der Glockenturm zwar zerstört, jedoch später wieder aufgebaut und dann mit Walmdach im typischen Stil der Franche-Comté versehen. In der Kirche verläuft ein Wehrgang über den seitlichen Gewölben und in den Emporen an der Fassadenwand. Sie ist eher schlicht, aber doch beeindruckend. Es lohnt sich also einen Blick hinein zu werfen.
Place du Tilleul
Am zentral gelegenen Place du Tilleul, der von historischen Gebäuden umgeben ist, findest Du auch den Arbre de la Liberté, ein mächtigen, alten Lindenbaum. Gleich um die Ecke befindet sich das Musée du Vieux Pérouges, ein kleines volkskundliches Museum, in dem auch gezeigt wird, wie früher die Weber gearbeitet haben. Von dort aus kannst Du auch einen Turm besteigen, der Dir eine tolle Aussicht über Pérouges beschert.
Besonderheiten in Pérouges
Das mittelalterliche Stadtbild beflügelt die Fantasie und man fühlt sich wie ein Zeitreisender. Nicht umsonst diente der Ort schon einigen Filmemachern als Kulisse. So wurden beispielsweise Szenen aus „Die drei Musketiere“ von Regisseur Stephen Herek aus dem Jahr 1993 mit Charlie Sheen und Kiefer Sutherland hier gedreht. Oder aber auch „Fanfan der Husar“ mit Penelope Cruz von 2003. Das mittelalterliche Flair ist natürlich die perfekte Kulisse.
Wer auch gerne mal regionale Spezialitäten probiert, sollte unbedingt die Galette de Pérouges, eine Art von Fladenbrot probieren. Die Galette hat sogar das Label „Saveurs de l’Ain“ erhalten. Verkauft wird die Spezialität mitunter aus dem Fenster auf die Hand und zwar an diesen Verkaufsstellen.
Praktische Informationen
Parken kannst Du etwas außerhalb der Stadt. Wir haben den Parkplatz Des Combes genutzt und sind über einen netten Fußweg in die Stadt gelaufen. Im Netz findest Du außerdem auch eine Karte von Pérouges selbst, in der auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind.
Fazit zu Pérouges
An Pérouges kamen wir völlig ungeplant vorbei als wir bei einem Ausflug vom Lac d’Annecy nach Lyon nach der Stadtbesichtigung wieder zurück zum Campingplatz gefahren sind. Wir haben einfach die Route über Land gewählt und kamen an einem dieser braunen Hinweisschilder vorbei, die auf etwas sehenswertes hindeuten. Zeit hatten wir noch, also haben wir den Stopp eingelegt. Und er hat sich definitiv gelohnt! Für mich wurde das kleine mittelalterliche Dorf Highlight des Tages. Und solltest Du in der Nähe sein: schau es Dir unbedingt an!
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