Camping Internazionale Manacore | Erfahrungsbericht
Für Juli hatten wir im Voraus einen Stellplatz bei Camping Internazionale Manacore für unser großen Familienzelt gebucht und angezahlt. Unser Zelt misst 4,50m mal 7,50m und muss dann noch abgespannt werden. Dies hatte ich bei meiner Reservierung auch mitgeteilt. Ich erhielt sogar eine Rückmeldung, dass man das berücksichtigen wolle und man uns einen Stellplatz nicht unweit vom Meer reserviert habe. Über die individuellen Zeilen habe ich mich durchaus gefreut.
Die Planänderung
Doch bei den Vorbereitungen haben wir festgestellt, dass wir uns entscheiden mussten: das Packmaß von unserem großen Zelt ist so groß, dass wir entweder das Zelt (Familia 6) ODER unsere Tochter mitnehmen können. Beides gleichzeitig geht trotz Dachbox nicht. Also entschieden wir uns den Wohnwagen der Schwiegereltern zu nehmen, der nur 2,30m mal 7,35m inkl. Deichsel ist zzgl. einem Pavillon. Ist halt auch wetterfester. Die Strecke sind wir in zwei Etappen gefahren. Übrigens ist die Fahrerei am Sporn, also am Gargano, selbst nicht zu unterschätzen: es ist sehr kurvig, sehr eng und mit Gespann wahrlich kein Vergnügen.
Die nächste Herausforderung war den Campingplatz zu finden – kein Kinderspiel, denn ist gibt quasi keine Anschilderung für den Campingplatz Camping Internazionale Manacore. Natürlich sind wir erst mal vorbei gefahren und mussten weitere 40 km Umweg in Kauf nehmen. Beim zweiten Versuch kamen wir aus dem Süden (von Vieste her). Diesmal haben wir die Einfahrt zwar gesehen aber zu spät, denn von Süden her ist die Anfahrt zum Campingplatz nicht einmal beschrieben. Die Zufahrt liegt direkt in eine Kehre. Also wieder vorbei, wenden an geeigneter Stelle und nochmal zurück. Aller guten Dinge sind ja bekanntermaßen drei.
Ankunft am Camping Internazionale Manacore
Nachdem wir nach weiteren zig Kilometern nahezu mit leerem Tank, blank liegenden Nerven und einem Aggressionspotential von 12 auf einer Skala von 1 bis 10 und einer zum Schneiden schwülen Hitze endlich ankamen, hat man uns unseren L-Platz zugewiesen. Ein lächerlich kleiner Platz. Denn die Parzelle war nur etwa 3,50 m breit. Es wäre unmöglich gewesen das Zelt dort aufzustellen! Aber das war ja Gott sei Dank egal, wir hatten ja den Wohnwagen. Den Pavillon zum Sitzen konnten wir ja auch einfach daneben aufstellen. Dennoch war man höflich und nett zu uns, wir hatten von dort wirklich die versprochene Sicht aufs Meer und die Sanitäranlagen waren auch nicht weit. Und wenn wir gefragt hätten, hätten wir auch sicher einen anderen Stellplatz bekommen, denn es gab noch genug freie Auswahl. Allerdings war die Chemietoilette (es gibt nur eine) meilenweit weg und sowas von kein Vergnügen.
Die Lage des Camping Internazionale Manacore
Der Strand (Sandstrand) in einer Bucht ist wirklich ein Traum. Am ersten Tag haben wir uns noch auf die Suche nach einem Supermarkt gemacht und nur einen kleinen Spar in Peschici gefunden. Naja, aber das war echt blöd von uns. Am Platz gibt es nämlich einen Supermarkt mit identischen (und nicht zu verachtendem) Sortiment, einen Gemüsehändler, einen Fischhändler und eine gute Pizzeria. Also man kann sich wirklich jede Menge Fahrten sparen, was gut ist, denn der Platz liegt ein ganzes Stück außerhalb von Peschici. Ansonsten ist man echt weit vom Schuss.
Zum Erkunden von Apulien ist der Campingplatz Camping Internazionale Manacore meines Erachtens nicht geeignet. Egal ob man an der Süd- oder Nordseite den Gargano verlässt, benötigt man ungefährt eine Stunde auf der Küstenstraße. Und dann kann man erst anfangen Strecke zu machen. Badeurlaub und ein paar kleine Besichtigungen in der Umgebung passen jedoch. Wer noch weiter im Süden Apulien bereisen möchte, dem können wir den Riva die Ugento empfehlen.
Die Sanitäranlagen
Zugegebenermaßen bin ich bei diesem Thema äußerst heikel. Für mich müssen Sanitäranlagen ganz bestimmt nicht neu sein. Aber tip top sauber und ein bisschen Komfort brauche ich auch. So z.B. Licht in der Einzelwaschkabine (also wenn man das Komfort nennen kann – eigentlich ist das ja eher eine Selbstverständlichkeit, oder?). Überhaupt freue ich mich über ausreichend Einzelwaschkabinen. Ein bis drei Haken und eine Ablage für mein Zeug in der Dusche hätte ich fantastisch gefunden – neben der kleinen Seifenablage. Und ebenfalls Licht in der Dusche. Ich bin es von vergleichbar bewerteten Campingplätzen gewohnt, dass spätestens um halb sieben bis sieben Uhr morgens die Sanitäreinrichtunge geputzt waren.
Hier war teilweise um halb zehn noch niemand zu sehen. Mal abgesehen davon, dass es aus den Abflussrinnen in der Dusche wirklich gestunken hat. Ich habe einmal den Fehler gemacht hinzusehen. Darin befindet sich ein widerlicher brauner Schlamm. Eine Mischung aus zersetzten Haaren, Sand und Shampoo, das langsam in sich zusammen verwest. Das wird ziemlich ekelig wenn das Wasser beim Duschen ansteigt, weil es nicht abfließen kann und dann meine Füße umspült.
Unser Fazit zum Camping Internazionale Manacore
Camping Internazionale Manacore ist ein hübsch gelegener Platz mit erträglichem Sanitär. Wenn man eine eigene Alternative hat umso besser. Aber es geht schon, zumindest solange man noch nicht die Hauptsaison erreicht hat. Das Personal ist hilfsbereit und nett, die Landschaft großartig, die Möglichkeiten aber leider etwas eingeschränkt. Für einen Badeurlaub mit ein paar Ausflügen kann man den Platz durchaus empfehlen, wenn man nicht superpingelig ist. Etwas ganz besonderes hat der Platz auch noch zu bieten: man kann direkt von hier einer Bootstour zu den Grotten des Gargano zusteigen. Auch die Buchung ist direkt am Platz möglich – aber Achtung! Es wird nur Barzahlung akzeptiert! Außerdem bieten sich Ausflüge nach Bari, Vieste, Peschici und nach Monte Sant Angelo an. Also ja, wir würden wieder hinfahren!
Es gibt ja Dinge bei Campen, da möchte man meinen, die gibt es gar nicht. Resultierend aus unseren Erfahrungen aus über 20 Jahren beim Camping mit Zelt, Wohnwagen und Wohnmobil haben wir einen Camping-Knigge verfasst.
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1 Kommentar
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