Scenic Byway 12 in Utah | Unterwegs auf der All American Road
Der Scenic Byway 12 in Utah, auch bekannt als „All American Road„, gilt als eine der malerischsten Straßen in den USA. Spoiler-Alarm: ja, stimmt! Die 123 Meilen lange Route führt Dich durch spektakuläre Landschaften im Südwesten der USA während du einzigartige Panoramen genießt.
Die Route des Scenic Byway 12
Du kannst deine Fahrt wahlweise im Westen in Panguitch oder im Osten in Torrey nahe dem Capitol Reef Nationalpark starten. Beide Städte bieten übrigens auch charmante Übernachtungsmöglichkeiten – in Torrey haben wir schon einmal eine Nacht im Planwagen geschlafen. Ein tolles Erlebnis, über das ich vielleicht noch einmal extra schreibe. Die Fahrt entlang des Scenic Byway 12 kann, so wie wir es auf unserem Roadtrip gemacht haben, theoretisch gut an einem Tag bewältigt werden. Im Nachhinein würde ich aber definitiv ein bisschen mehr Zeit einplanen, denn ist gibt wirklich viele sehenswerte Orte und tolle Wanderungen entlang der Strecke. Unserer Einschätzung solltest Du Dir auf jeden Fall zwei bis drei Tage Zeit für die Panoramastraße nehmen.
Vom Scenic Byway 12 zweigt übrigens die Straße ab, auf der du die berühmt-berüchtigte Cottonwood Canyon Road fahren kannst. Eine abenteuerliche Offroadstrecke, die du üblicherweise mit deinem Standard-Mietwagen nicht befahren solltest, weil du dort keinerlei Versicherungsschutz hast. Mitunter kann die Straße in einem derart schlechten Zustand sein, dass sie unpassierbar ist. Wenn Du wissen möchtest, wie ich es geschafft habe, Thomas zu diesem Abenteuer zu überreden, dann lies am besten unseren Artikel über die Cottonwood Canyon Road.
Highlights entlang des Scenic Byway 12
Red Canyon
Wenn Du so wie wir im Westen, also nahe Panguitch, startest, triffst Du als erstes auf den Red Canyon. Viele Touristen fotografieren hier nur kurz das rote Felsentor auf dem Weg in den Bryce Canyon National Park, der für seine Hoodoos bekannt ist. Hoodoos sind die markanten Felsformationen, die du aber eben auch im Red Canyon entdecken kannst. Die leuchtend roten Felsen sind auf jeden Fall einen Besuch wert, insbesondere wenn Du den Massen im Bryce Canyon entfliehen willst oder eine Alternative außerhalb des Nationalparks suchst. Im Red Canyon findest du ebenfalls einige tolle Wanderwege in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden. Informationen erhältst Du natürlich im Visitor Center oder online. Bei unserer Fahrt auf dem Scenic Byway wollten wir hier eigentlich wandern, aber leider hatten wir ein dringendes Bedürfnis und sowohl das Visitor Center, wie auch das Gebäude mit den Toiletten waren aus nicht nachvollziehbaren Gründen geschlossen.
Bryce Canyon Nationalpark
Eigentlich ein absolutes Muss entlang des Scenic Byway 12 ist der Bryce Canyon Nationalpark. Wie bereits erwähnt ist er bekannt für seine charakteristischen, nadelartigen Felsformationen, die sogenannten Hoodoos. Sie entstehen durch Erosion und formen sich durch das Wechselspiel von Frostsprengung und Wassererosion und Wind. Dabei werden härtere Gesteinsschichten langsamer abgetragen als das umgebende weichere Material. Demnach ist der Bryce Canyon also auch gar kein Canyon im eigentlichen Sinn. Wir können dir den Navajo Loop Trail und den Queen’s Garden Trail wärmstens empfehlen: sie bieten wunderschöne Aussichten über die einzigartige Landschaft des Bryce Canyon und sind gleichzeitig auch für weniger erfahrene Wanderer geeignet. Da wir schon mehrere Male im Bryce Canyon Nationalpark waren, hatten wir diesmal vor ihn links liegen zu lassen. Wenn du aber noch nie da warst, solltest du ihn dir nicht entgehen lassen.
Gänzlich ignoriert haben wir den Bryce Canyon Nationalpark dann aber doch nicht. Da war ja noch immer das dringende Bedürfnis. Kurz nach dem Abzweig in den Nationalpark findest Du an der rechten Seite ein Parkplatz mit Toiletten (endlich!!!). Von da beginnt der Mossy Cave Trail, der ebenfalls zum Nationalpark gehört und sich am Nordende des Parks befindet. Nachdem wir das Wandern am Red Canyon ausgelassen haben, waren wir kurzerhand hier wandern. Es handelt sich um einen einfachen, recht kurzen Weg, der perfekt ist um sich an langen Fahrtagen die Beine zu vertreten.
Grand Staircase-Escalante National Monument
Zwischen dem Bryce Canyon Nationalpark und Capitol Reef Nationalpark liegt das Grand Staircase-Escalante National Monument. Dieses riesige Gebiet ist ein Traum zum Wandern. Für einige der Trails solltest du aber ein erfahrener Wanderer sein und in der Lage sein auch ohne Wegmarkierungen zurecht zu kommen. Besonders lohnenswert ist wohl der Besuch des Calf Creek Falls. Der Wanderweg zu den Lower Calf Creek Falls ist etwa 6 Meilen hin und zurück und führt Dich zu einem malerischen Wasserfall, der sich perfekt für eine erfrischende Pause eignet. Weitere Informationen und alternative Wanderwege findest Du auf der Seite des Bureau of Land Management. Persönliche Tipps können wir dir aktuell dazu nicht geben, da wir diese Wanderung noch nicht gemacht haben.
Escalante Petrified Forest State Park
Ein weiteres Highlight entlang des Scenic Byway 12 ist der Escalante Petrified Forest State Park. Wie der Name ja schon verrät, ist dieser State Park bekannt für seine Ansammlung versteinerter Baumstämme. Sie sind etwa 135 bis 150 Millionen Jahre alt und entstanden, als umgestürzte Baumstämme von mineralreichem Wasser durchdrungen und allmählich durch Silikatmineralien ersetzt wurden. Du kannst die Überreste auf dem Petrified Forest Trail erkunden, wo zahlreiche Baumstämme und Fragmente entlang des Weges sichtbar sind. Wir haben diesen State Park zugunsten des Petrified Forest Nationalpark in Arizona, der später auf unserem Roadtrip eingeplant war, ausgelassen. Daher können wir aktuell auch keine persönlichen Eindrücke teilen.
Boulder Mountain und das Aquarius Plateau
Der nächste landschaftliche Höhepunkt entlang des Scenic Byway 12 ist die Überquerung des Boulder Mountain und des Aquarius Plateaus. Hier erreichst Du Höhen von über 9.000 Fuß, was ungefähr 2740 Meter entspricht. Dementsprechend schön sind hier die Aussichten. Wir empfehlen Dir auch hier unbedingt an den Aussichtspunkten Halt zu machen. In der Ferne kannst Du von hier aus sogar schon die roten Felsen des Capitol Reef Nationalpark ausmachen.
Capitol Reef Nationalpark
Wenn Du dem Scenic Byway 12 weiter folgst, erreichst Du schließlich den Capitol Reef Nationalpark. Diesen Nationalpark hatten wir dieses Mal zum ersten mal in die Routenplanung unseres Roadtrips eingeplant. Hier dominiert das Waterpocket Fold, eine beeindruckende geologische Falte, die sich über fast 100 Meilen erstreckt. Hier liegt die Erdkruste sozusagen in einer Falte, die für die majestätischen und rauen Gesteinsformationen im Capitol Reef Nationalpark verantwortlich ist. Wir waren im September ’22 zum ersten Mal im Capitol Reef Nationalpark, aber ganz sicher nicht zum letzten Mal. Manche behaupten ja, er wäre ein gute Alternative zum Zion Nationalpark, aber meines Erachtens wäre das eher der Snow Canyon State Park. Der Capitol Reef Nationalpark ist eigentlich nicht vergleichbar mit einem der anderen großen Nationalparks in Utah, aber definitiv einen Besuch wert!
Die schönsten Fotostops und Aussichtspunkte am Scenic Byway 12
Entlang des Scenic Byway 12 gibt es natürlich auch ganz simple Aussichtspunkte, von denen Du auch beeindruckende Aussichten auf diese einzigartige Landschaft hast. Wir haben einige der schönsten für Dich aufgelistet und auch direkt verlinkt, damit du dir die entsprechenden Haltepunkte gleichen Google Maps markieren kannst.
- Powell Point Vista
- Head of the Rocks Overlook
- Boynton Overlook
- Calf Creek Viewpoint
- Homestead Overlook
- Larb hollow Overlook
Übernachtungsmöglichkeiten
Es gibt entlang des Scenic Byway 12 mehrere Orte, die sich hervorragend für eine Übernachtung eignen. Darunter Panguitch, Tropic, Escalante, Boulder und Torrey. Wie eingangs bereits erwähnt, haben wir in Torrey die Nacht in einem Planwagen verbracht. Eine wirklich coole Erfahrung, die wir wahrscheinlich immer in Erinnerung halten werden.
Praktische Informationen
- Beste Reisezeit: Die beste Zeit, um den Scenic Byway 12 zu bereisen, ist von Frühling bis Herbst. Der Scenic Byway 12 ist grundsätzlich ganzjährig befahrbar, allerdings kann es im Winter zu schwierigen Strassenverhältnisschen kommen.
- Straßenbedingungen: Die Straße ist wirklich gut in Schuss, aber es gibt einige steile und kurvige Abschnitte. Plane genug Zeit für Fotostopps und Wanderungen ein. Wir hatten nur einen Tag, aber wenn Du mehrere Wanderungen machen möchtest, solltest du dir unbedingt einige Tage Zeit lassen
- Ausrüstung: Packe immer ausreichend Wasser, Snacks und Sonnenschutz ein. Besonders in abgelegeneren Gebieten gibt es nur wenige Versorgungsmöglichkeiten.
Fazit zum Scenic Byway 12
Der Scenic Byway 12 war für uns nicht nur eine traumhafte Panoramastraße – er war ein echtes Erlebnis! So schnell werden wir die Ausblicke auf die traumhaften Landschaften definitiv nicht vergessen. Neben dem kurzen Hike auf dem Mossy Cove Trail gibt es noch zahlreiche weitere Wanderwege entlang der Route. Und wer weiß, vielleicht kommen wir ja auch wieder zurück um noch etwas ausgiebiger die sehenswerten Punkte entlang dieser Straße zu erkunden. Wir haben die Route ganz fest in unser Reiseherz geschlossen und daher können wir dir eine Fahrt über den Scenic Byway 12 in Utah von Herzen empfehlen! Der Scenic Byway 12 ist definitiv eine der schönsten Panoramastraßen die wir je gefahren sind.
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