Chiricahua National Monument | Wandern im Geheimtipp in Arizona
Du hast noch nie etwas vom Chiricahua National Monument in Arizona gehört? Wir lange Zeit auch nicht. Aber als ich das erste Mal Bilder davon gesehen habe, wusste ich sofort, wir müssen unbedingt zum Wandern durch diese bizarren Felsformationen!
Lage & Anfahrt des Chiricahua National Monument
Das Chiricahua National Monument liegt im südöstlichen Teil von Arizona, etwa 190 Kilometer (120 Meilen) östlich von Tucson unweit der Interstate 10 nahe der Grenze zu Mexiko. Für diese Strecke benötigt ihr ungefähr zwei Stunden. Wir wollten viel Zeit im Chiricahua National Monument verbringen, weshalb wir uns im nahegelegenen Willcox einquartiert haben, um eine kürzere Anfahrt zu haben. Von der Interstate 10 zweigt ihr in südöstliche Richtung auf die State Route 186 ab, der ihr durch eine malerische Landschaft etwa 53 Kilometern (33 Meilen) folgt. Dann biegt ihr auf die State Route 181 ab und folgt der Beschilderung zum Chiricahua National Monument weiter. Eigentlich könnt ihr den Weg kaum verfehlen, dann das Chiricahua National Monument ist schon ab Willcox vorbildlich ausgeschildert.
Das Chiricahua National Monument – ein echter Geheimtipp in Arizona
Wer regelmäßig die USA bereist, kennt das Chiricahua National Monument ganz sicher. Aber durch seine abgeschiedene Lage abseits ausgetrampelter, klassischer Touristenpfade, geht es hier trotzdem immer noch eher beschaulich zu. Auf unserer Wanderung sind wir zwei anderen Paaren begegnet und im Visitor Center waren wir sogar die einzigen Besucher. Aber nicht nur weil man gute Chancen hat, kaum frequentiertes Terrain zu erkunden, ist das Chiricahua National Monument für uns ein echter Geheimtipp in Arizona im Südwesten der USA. Sondern insbesondere auch wegen seiner schier endlosen und so besonderen Felsformationen. Aufgrund dieser geologischen Besonderheit wird das knapp 50 km große Schutzgebiet auch „Wonderland of Rocks“ genannt. Und den Namen hat sich das Chiricahua National Monument zu Recht verdient.
Der Name „Chiricahua“ geht übrigens zurück auf eine Stammesgruppe der Apachen. Der Stamm war ursprünglich im südwestlichen New Mexico und im südöstlichen Arizona beheimatet. Die Bedeutung des Namens leitet sich möglicherweise von „Schwätzer“ ab. Das wiederum könnte sich auf die Art und Weise beziehen, in der Apachen-Krieger verschlüsselt während eines Kampfes miteinander kommunizierten.
Das Visitor Center im Chiricahua National Monument
Das Visitor Center ist eher klein und bescheiden, dafür sind die Ranger und Rangerinnen umso freundlicher und hilfsbereiter. Es hat sich beinahe familiär angefühlt und wir haben uns lange mit der Rangerin über Gott und die Welt unterhalten. Darüber hinaus hat man uns ausführlich erklärt welche Trails und Optionen wir zum Wandern haben. Aber auch worauf wir achten müssen und wie die Herausforderungen der einzelnen Trails sind. Wir haben uns fürs erste für den Echo Canyon Loop Trail entschieden. Abgesehen von einer freundlichen und fachkundigen Beratung in Sachen Wandern im Chiricahua National Monument, kannst Du, wie üblich, diverse Andenken erstehen. Selbstverständlich bekommst Du auch Infos über Flora, Fauna und Geologie von den Mitarbeitern. Außerdem lohnt es sich, wenn Du die tollen Ausstellungen im Visitor Center besuchst.
Der Scenic Drive im Chiricahua National Monument
Wer nicht wandern möchte oder kann, dem legen wir ganz dringend eine Fahrt auf dem Scenic Drive sehr ans Herz. Von der Straße aus genießt Du herrliche Ausblicke über diese surreale Felslandschaft. Zum Fotografieren kannst regelmäßig an verschiedenen Parkplätzen Stopps einlegen. Diese Fahrt solltest Du Dir aber ohnehin auf gar keinen Fall entgehen lassen. Selbst wenn Du bereits einen oder mehrere Trails zum Wandern eingeplant hast.
Wandern & Trails im Chiricahua National Monument
Wenn Du, so wie wir, vor hast im Chiricahua National Monument auch wandern zu gehen, findest Du auf der Homepage des Parks eine Übersicht über Möglichkeiten und Anforderungen der Trails. Dennoch solltest Du Dich vor Ort noch einmal im Visitor Center nach aktuellen Konditionen und Empfehlungen erkundigen. Wir haben uns, wie schon erwähnt, für den 5,5 km langen, mittelschweren Echo Canyon Loop entschieden. Diese Wanderung können wir auch uneingeschränkt weiterempfehlen, uns hat es mega gut gefallen. Dadurch, dass der Trail nicht so lange ist, hat man auch noch Kapazitäten an anderer Stelle weitere, kürzere Wanderungen zu machen und sich so einen umfassenden Eindruck vom National Monument zu machen.
Natur des Chiricahua National Monument
Flora & Fauna
Ich bin absolut kein Botanik-Experte, aber ich war tatsächlich überrascht wie grün und vielfältig die Vegetation so nahe der mexikanischen Grenze ist. Zumal die Anfahrt eher durch trockene, wüstenartige Gebiete führt. Auch die Tierwelt ist ausgesprochen vielfältig: wie zu erwarten findet ihr Schlangen und Echsen dort vor. Eine Klapperschlange hat direkt neben uns im hohen Gras geklappert. Von einem anderen Paar, das ein paar Meter weiter stand, haben wir erfahren, dass die Schlange zuvor auf dem Weg in der Sonne lag. Um an dem schmalen Pfad die Klapperschlange gefahrlos passieren zu können, haben sie sie vorsichtig mit Steinen verscheucht. Und zwar indem sie die Steinchen auf den Boden nahe der Klapperschlange geworfen haben. Es gibt hier übrigens über 30 Schlangenarten, darunter auch wirklich seltene Arten. Tipps, wie Du Dich im Falle von Schlangenbegegnungen am besten verhältst, findest Du in unserem Artikel über das Colorado National Monument.
Im Chiricahua National Monument könnt ihr mit viel Glück Schwarzbären, Coatis, Javelinas und Stinktiere sehen. Aber auch Hasen und Hirsche findet ihr dort vor. Wenn ihr Euch für das Beobachten von Vögeln begeistern könnt, stoßt ihr auf allerlei mehr oder weniger bunte gefiederte Freunde und großen Artenreichtum. Der Nationalsparkservice stellt ein PDF mit einer praktischen Übersicht zum Download bereit, auf dem ihr unter anderem nachschauen könnt, zu welcher Jahreszeit ihr welche Vögel beobachten könnt. Und wenn Euch die Tier- und Pflanzenwelt Arizonas ebenso begeistert wie uns, dann legen wir Euch einen Besuch im Desert Museum nahe. Über das Museum haben wir bereits einen Artikel hier auf diesem Blog veröffentlicht.
Geologie
Die skurrilen Felsformationen, in denen man mit etwas Fantasie, Gesichter, Tiere und sogar verrückte Fabelwesen ausmachen kann, ist vulkanischen Ursprungs. Das Gestein wurde im Laufe der Zeit angehoben und die weniger verfestigte Teile durch Naturgewalten wie Wind und Wasser ausgewaschen. So dass nur noch festeres und stabileres Gestein, das dem Einfluss der Witterung stand hielt, in seiner heutigen Gestalt stehen geblieben ist.
Praktische Information zum Chiricahua National Monument
Übernachten
Im Chiricahua National Monument gibt es einen super schön gelegenen Campground. Wenn ihr mit dem Camper oder mit dem Zelt unterwegs seid, dann können wir Euch empfehlen dort zu übernachten. Infos dazu findest Du auf der Website des National Monuments. Wenn Du mit dem Mietwagen den Südwesten der USA bereist, dann können wir dir als nächstgelegene Kleinstadt Willcox zum Übernachten anbieten. Mehr zu Willcox findet ihr im weiter unten im Artikel. Zwischen dem Chiricahua National Monument und Willcox könnt ihr theoretisch noch einen Abstecher auf der Faraway Ranch einlegen. Aktuell wird sie derzeit jedoch renoviert. Infos findet ihr ebenfalls auf der Homepage des Nationalpark Service.
Die beste Jahreszeit
Die beste Jahreszeit, um das Chiricahua National Monument in Arizona zu besuchen ist naturgemäß im Frühling oder im Herbst. Dann sind die Temperaturen angenehmer. Laut Auskunft der Rangerin im Visitor Center beginnt die Saison für das „Wonderland of Rocks“ im Oktober. Im Frühling steht die Natur in voller Blüte und ihr könnt eine spektakuläre Wildblumenpracht bewundern. Im Herbst dagegen verwandelt sich die Region in Sachen Indian Summer wohl in ein Meer aus leuchtenden Farben. Wir waren dafür Ende September aber wohl noch etwas zu früh. Außerdem hatte der Indian Summer wegen dem Wetterphänomen El Niño in diesem Jahr ohnehin Verspätung. Das war insbesondere etwas schade für die Zeit, die wir auf diesem Roadtrip in Colorado in den Rocky Mountains verbracht haben.
Die Sommermonate können extrem heiß werden, so dass Wanderungen und Outdoor-Aktivitäten während dieser Zeit zur Qual werden können. Mal abgesehen davon, dass es auch gewisse ernst zu nehmende Gefahren birgt. Im Winter wiederum kann es empfindlich kalt werden. Es sind sogar gelegentliche Schneefälle möglich, was den Zugang zu einigen Wanderwegen erschweren kann.
Eintritt
Auch wenn es sich um ein National Monument handelt, bezahlt ihr hier keinen Eintritt, beziehungsweise ihr benötigt keinen Jahrespass. Obwohl sich der Kauf des Jahrespasses im Südwesten der USA bei all den tollen Nationalparks und National Monuments natürlich lohnt! Über die aktuellen Bedingungen informiert ihr euch idealerweise auf der Homepage des Chiricahua National Monuments.
Willcox
Willcox diente uns als Ausgangspunkt. Ihr findet dort einige Übernachtungsmöglichkeiten und die Anfahrt ins Chiricahua National Monument ist von dort durchaus machbar. Der Ort wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert an der Southern Pacific Railroad unter einem ursprünglich anderm Namen gegründet. Willcox kann nicht mit besonderen historischen Ereignissen oder krassen Sehenswürdigkeiten aufwarten, aber das Städtchen verfügt auch über ein paar Ecken, die zum Bummeln einladen. Western-Fans können sich über einen Besuch im kleinen Rex Allen Museum freuen, der Western-Star ist der wohl berühmteste Sohn der Stadt.
Fazit
Auch wenn das Chiricahua National Monument in Arizona wohl weitab der meisten Routen durch den Südwesten der USA liegt, so ist es doch zumindest für uns eines der lohnenswertesten Ziele, die wir auf unseren Reisen besucht haben und können Dir einen Besuch dort nur ans Herz legen. Falls Du es nicht über den großen Teich schaffst: wie eine Miniaturausgabe des Chiricahua National Monument mutet im übrigen das Gebiet El Torcal in Andalusien in Spanien an.
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