Burgenweg Kinding | Wandern im Naturpark Altmühltal
Der Burgenweg Kinding ist eine leichte bis mittelschwere Wanderung im Naturpark Altmühltal. Man wandert zur Kindinger Klause über die Hügelgräber, den Hubertusfelsen, den Saufelsen, den Torfelsen und schließlich durch das Felsentor zurück zum Ausgangspunkt.
Die reine Gehzeit des Rundwanderweges beträgt etwa drei Stunden und 10 km Länge. Wir waren mit Pausen und Fotografieren knapp 4 Stunden unterwegs. Angegeben wird die Wanderung mit etwas mehr als 220 Höhenmeter, meine Garmin Venu hat dagegen knapp 300 Höhenmeter ausgegeben. Technisch ist der Burgenweg Kinding nicht sehr anspruchsvoll und kann auch bei leichtem Regen gut begangen werden. Wer erwartet auf der Wanderung Burgen vorzufinden, den muss ich leider enttäuschen. Von den ehemaligen Burgen aus dem Mittelalter ist nichts mehr zu sehen. Geblieben sind nur die drei eingangs genannten Felsformationen Hubertusfelsen, Saufelsen und Torfelsen.
Startpunkt der Wanderung über den Burgweg Kinding
Von München aus ist der Startpunkt der Rundwanderung in etwas weniger als einer Stunde erreicht. Ihr fahrt in das direkt an der A9 gelegene Kinding auf den kleinen Wanderparkplatz an der Römerbrücke. Die Römerbrücke stammt übrigens nicht aus der Zeit der Römer auch wenn ganz in der Nähe der Limes verläuft. Dennoch ist das Bauwerk schon recht alt, denn es stammt aus dem 18. Jahrhundert. Aktuell wird es umfangreichen Sanierungsarbeiten unterzogen. Gegenüber befindet sich ein kleine Parkplatz an dem 3 oder 4 Fahrzeuge Platz finden. An Wochenenden und in der Saison sollte man wohl besser zeitig da sein.
Am Parkplatz stehen bereits einige Tafeln, die den Weg weisen und erste Informationen zur Kindinger Klause und den Hügelgräbern bereit halten. An dieser Stelle verlaufen der Altmühl Panoramaweg und der Kindinger Burgenweg parallel. Vom Parkplatz aus führt ein geteerter Weg schnurstracks den Hang hinauf. Oben erreicht Ihr die kleine Sankt Ottilien Kapelle. Links neben der Kapelle führt der Weg in den Wald. Links und rechts neben dem Pfad liegen Moos überwachsene Steine auf denen auch Farne und kleine Bäumchen wachsen. Ähnlich wie auf unserer letzten Altmühltal-Wanderung von Riedenburg zur Burg Prunn.
Zur Kindinger Klause
Nach einem kurzen Anstieg in den Wald weist ein Schild nach rechts zur Klause. Natürlich haben wir diesen Abstecher gemacht und das solltet Ihr auch unbedingt tun. Die Klause ist eine offene Höhle, die bereits Menschen der Bronze- und Hallstattzeit Unterschlupf gewährt hat. Man fand unter anderem Schmuckreste in der Kindinger Klause. Es gibt immer noch eine kleine Bank und man kann sehen, dass hier gelegentlich auch Lagerfeuer gemacht werden. Ich muss ja gestehen, ich war positiv überrascht in der Höhle absolut keinen Müll vorgefunden zu haben. Viel mehr gibt es auch nicht mehr zu sehen. Danach steigt man denselben Weg wieder hinab und setzt den Weg entlang der Beschilderung fort Richtung Hügelgräber.
Die Hügelgräber auf dem Burgenweg Kinding
Nachdem man also das letzte Stück über den wildromantischen Waldpfad angestiegen ist, führt der Weg weiter nach links über eine breitere Forststraße. Hier verläuft der Weg weitestgehend recht eben und ohne spektakuläre Ausblicke. Nach relativ kurzer Zeit hat man den ausgewiesenen Bereich der Hügelgräber erreicht, die ebenfalls aus der Bronze- und Hallstattzeit stammen. Kaum wahrnehmbar betten sie sich in die Landschaft ein, man muss schon genau hinschauen. In der Gegend sind dies übrigens nicht die einzigen Hügelgräber. Man findet sie überall auf den Anhöhen im Naturpark Altmühltal.
Zu den Burgen am Burgenweg Kinding
Von den Hügelgräbern aus folgt man weiter der Anschilderung des Burgenweg Kinding und gelang als nächstes zum Burgstall Hubertusfelsen. Wie eingangs schon erwähnt ist von der Burg selbst jedoch weitestgehend nichts mehr zu sehen. Sie liegt über dem Örtchen Unteremmendorf. Wer die Erbauer waren weiß man nicht so genau, vermutlich aber war es die Familie der Emmendorfer. Sie waren wahrscheinlich auch die Erbauer der beiden weiteren Burganlagen, dem Saufelsen und dem Torfelsen. Zumindest Seitenlinien der Familie.
Die Emmendorfer waren eine sogenannte Ministerialienfamilie. Unter dem Begriff Ministeriale versteht man einen frühmittelalterlichen Beamten, die im Laufe der Geschichte in den niederen Adelsstand aufstiegen. Etwas weiter liegt der Burgstall Saufelsen, von dem ebenfalls nur noch Fundamente erhalten geblieben sind. Auch die sind nicht wirklich zu erkennen, wenn man nicht darauf achtet. Dem Verfall überlassen wurden die drei Burgen schon Anfang des 16. Jahrhunderts als die Familie der Emmendorfer ausgestorben ist. Die Emmendorfer standen im Dienst des Hochstifts Eichstätt.
Der Burgstall Felsentor
Auch diese Burganlage ist bereits sei langem abgegangen. Was jedoch immer noch zu sehen ist, ist das mächtige Felsentor oberhalb der Gemeinde Unteremmendorf. Dieses natürliche Felsentor ist durch den Einsturz einer Höhle entstanden. Geht man durch das Felsentor hindurch, so entdeckt man zwei weitere Karsthöhlen. Das östliche und westliche Schneiderloch, die beide zugänglich sind. Uns haben sie eine Möglichkeit geboten im strömenden Regen unsere Brotzeit zu vertilgen.
Abstieg nach Unteremmendorf
Nach dem Felsentor beginnt der Abstieg. Der Weg führt weiter durch ein abgerodetes Waldstück hinab zur Straße. Man geht durch das Dorf hindurch und biegt vor einem kleinen niedlichen Fachwerkhäuschen links ab. Nach dem letzte Haus an der linken Straßenseite, haben wir den angeschilderten Kindinger Burgenweg verlassen und sind wieder zum Waldrand hoch gewandert. Der Weg erschien uns attraktiver als der geschotterte Feldweg. Der am Fuß des Hangs verlaufende Waldweg kreuzt ohnehin ein wenig später wieder den Burgenweg Kinding.
Hier kann man entspannt immer geradeaus wandern zurück zum Wanderparkplatz. Man darf nur nicht den Abzweig verpassen, der an einer kleinen Kapelle wieder nach links in den Wald hinein führt.
Fazit zum Burgenweg Kinding
Deutlich spannender und reizvoller sind die Teile der Wanderung am Hang. Wer sich das beste zum Schluß aufheben möchte, könnte in Erwägung ziehen die Wanderung in umgekehrter Richtung zu gehen. Uns sind auf der Wanderung zwei Paare begegnet, sicher werden hier im Sommer mehr Menschen unterwegs sein. Dennoch kein Vergleich zu populären Spots in den Alpen.
Also alles in allem eine nette Wanderung abseits vom Trubel. Sie hat wunderschöne Abschnitte, weite Teile sind aber auch unspektakulär. Bei leichtem Regen kann man den Rundweg immer noch gut gehen, bei Schnee und Eis sind die Wanderwege angeblich rutschig und es werden wohl einzelne Streckenabschnitte teilweise gesperrt. Burgen oder Burgruinen finden sich keine, dennoch kann man immer wieder geschichtsträchtiges auf dem Weg entdecken. Zahlreiche Schautafeln geben Erläuterungen ab. Der Weg führt durch einen wunderschönen Buchenwald, der stellenweise auch von Nadelbäumen wie Kiefern durchsetzt ist. Es gibt mehrere Höhlen, die die Abenteuerlust wecken. Es gibt sicher spektakulärere Wanderungen, aber wenn Ihr etwas abseits der Ausflugsmagnete sucht, ist das genau die richtige Wanderung!
Unser YouTube-Video zum Burgenweg Kinding
Die Tour zum Download
Damit Ihr Euch noch einfacher orientieren oder die Tour gegebenenfalls auch etwas abändern könnt, haben wir Euch die Planung auch bei Outdooractive hinterlegt. So könnt Ihr Euch auch die GPX-Daten herunterladen oder Euch den Wegverlauf samt Karte einfach ausdrucken!
Campingtipp Naturpark Altmühltal
Wenn man der Altmühl ostwärts folgt, gelangt man zum Camping Kratzmühle. Den Badesee, an dem der Campingplatz liegt, kann man vom Aussichtspunkt am Langfelsen bei guter Sicht sicher prima erkennen. Wir selbst waren noch nicht dort und können keine persönlichen Eindrücke schildern. Aber wir haben bisher nur gutes gehört. In Kinding selbst gibt es noch einen kleinen Zeltplatz. Der ist aber ausschließlich für Bootswanderer mit kleinen Zelten. Man kann dort auch nur maximal 2 Nächte bleiben.
Unsere Tipps für Wanderführer
- Eines meiner absoluten Lieblingsbücher für die Region: Zeit zum Wandern Fränkisches Seenland und Altmühltal*. 40 Wanderungen, Bergtouren und Ausflugsziele
- In der Art etwas angestaubt, aber immer eine verlässliche Bank: Der Rother Wanderführer von Stefan Herbke Altmühltal: Ries – Jura – Fränkisches Seenland*. 50 Touren. Mit GPS-Daten
- Als zuverlässige Reiseführer haben sich auch immer Bücher aus dem Michael Müller Verlag erwiesen. Wer mehr über das Altühltal und das angrenzende Fränkische Seeland wissen möchte, dem können wir diesen Reiseführer empfehlen: Altmühltal Reiseführer Michael Müller Verlag: Fränkisches Seenland*
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