Moor-Erlebnis-Pfad Inzell | Wandern im Chiemgau
Der Moor-Erlebnis-Pfad Inzell – auch Inzeller Filzen genannt – ist ein wunderschöner Lehrpfad im schönen Chiemgau in Bayern. Die Rundwanderung durch das Moor verläuft auf ebenen, gut ausgebauten Wegen und ist daher auch gut mit Kinderwagen zu begehen.
Die Ursprünge der Inzeller Filzen
Die Ursprünge reichen 12.000 Jahre zurück in die letzte Eiszeit, als das Chiemgau noch von Höhlenbären, Wollnashörnern und Mammuts besiedelt war. A propos Mammut: unweit vom Moor in Inzell könnt Ihr Euch im Museum Siegsdorf ein Mammutskelett ansehen. Es gilt als das größte und am besten erhaltene in ganz Europa. Entdeckt wurde das Skelett 1975 durch zwei Teenager, die zunächst nur eine Rippe fanden.
Später wurden die Moore durch Menschenhand entwässert, trockengelegt, im großen Stil Torf gestochen. Mit einem Schlag wurde zerstört, was Jahrtausende dauerte um zu entstehen. Aber irgendwann gegen Ende des letzten Jahrtausends begann man wieder umzudenken und die Moore nach und nach zu renaturieren. In Inzell begann man damit erst 2003. Allerdings ist es wirklich erstaunlich wie schnell sich die Natur ihr Refugium schon zurückerobert hat. Die ersten schwimmenden Torfmoose machen den Anfang.
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Moor-Erlebnis-Pfad Inzell – Der Lehrpfad
Der Moor-Erlebnis-Pfad Inzell startet mehr oder weniger direkt an der B 306 nördlich von Inzell. Gleich zu Beginn wird man durch die erste große Schautafel in Empfang genommen. Weitere Infotafeln folgen im weiteren Verlauf des Rundweges durch das Hochmoor. Für die 5,3 km solltet Ihr eineinhalb bis zwei Stunden einplanen, um den kompletten Rundweg über den Lehrpfad zu gehen. Mit Kindern je nachdem auch ein wenig länger. Man kann die Zeit beim Torfstechen mit der Hand nämlich schon mal vergessen. Denn auch das kann man hier ausprobieren.
Kinder und Hunde auf dem Moor-Erlebnis-Pfad Inzell
Die mehr als zwanzig Infotafeln sind dabei sehr kindgerecht aufgearbeitet. Es gibt Tafeln zum Klappen, zum Drehen und versteckte Bilder. Was wir in den Inzeller Filzen nicht entdecken konnten, sind tatsächliche Spielmöglichkeiten für Kinder, wie am Moorerlebnispfad in Benediktbeuern oder aber der tolle, abenteuerliche Spielplatz an den Kendlmühlfilzen. Dennoch wird es den Kids auf dem Moor-Erlebnis-Pfad Inzell sicher nicht langweilig werden! Kleinere Kinder könnt Ihr bequem im Buggy fahren und auch für Rollstuhlfahrer soll die Rundwanderung geeignet sein. Im Gegensatz zum Moorlehrpfad Benediktbeuern sind Hunde hier erlaubt. Jedoch müsst Ihr sie an der Leine führen.
Moor, Moos und Filzen
Immer wieder liest man Moor, Moos und Filzen und das nicht nur hier in Inzell. Aber was genau ist da eigentlich der Unterschied? Zunächst einmal der Begriff Moos: dabei handelt es sich um die bayerische Bezeichnung für ein Moor mit einem eher niedrigerem Bewuchs wie beispielsweise Heidekraut. In der Mehrzahl spricht man dann übrigens von Möser wie die Chiemseemöser. Filzen dagegen sind Moore mit einem höheren Bewuchs. Hier finden sich unter anderm Kiefern, Latschen und Birken. Typischerweise finden sich Filzen aufgrund der Niederschläge am Alpenrand. Der Begriff selbst rührt daher, dass die Bäume und Pflanzen geradezu verfilzt wirken.
Pflanzen in den Inzeller Filzen
Neben den genannten Kiefern und Birken findet Ihr hier auch natürlich jeden Menge Heidekraut. Außerdem auch verschiedene Beerensträucher wie Heidelbeeren oder Moosbeeren. Letztere wachsen nur ganz knapp über dem Boden und ähneln den Blaubeeren im Geschmack wohl sehr. Cranberries sind übrigens die amerikanischen Moosbeeren.
Die beste Jahreszeit für den Moor-Erlebnis-Pfad Inzell
Generell ist natürlich immer der Frühsommer eine wunderschöne Zeit wenn das Wollgras blüht. Alternativ der Hochsommer bis Spätsommer. Dann tragen die Beerensträucher ihre Früchte und das Heidekraut blüht. In unserem Artikel über das Haspelmoor bei München könnt Ihr sehen wie ein Moor um diese Jahreszeit dann aussieht. Der November war nicht bei den empfohlenen Monaten für einen Besuch gelistet. Ich möchte dem entschieden widersprechen! Die herbstlichen Farben sind wunderschön und selbst das verblühte Heidekraut schaut mindestens genauso schön aus wie zur Blüte. Nur eben in anderen Farben.
Aber auch in der etwas „düstereren“ Jahreszeit haben Moore ihren ganz besonderen Charme. Sogar im Nebel! Schaut einfach mal in unseren Artikel über das Moor in Benediktbeuern, denn da sind wir in ganz dickem Nebel gestartet. Aber es war magisch. Also egal welche Jahreszeit: ab ins Moor!
Praktische Informationen
Also schon mal die gute Nachricht vorweg: der Besuch im Moor ist völlig kostenfrei. Parken könnt Ihr am Wanderparkplatz Schwarzberg direkt am Landgasthof. Allzu viele Parkplätze gibt es allerdings nicht. Was es auch nicht gibt sind Toiletten. Dafür werdet Ihr hinter etlichen Sträuchern im Moor Taschentücher und sonstige Spuren finden. Ich finde das nicht gut! Aber Toiletten an Wanderparkplätzen wie in USA und Kanada – darüber könnte man doch auch mal nachdenken! Nur mal so in den Raum geworfen.
Relativ am Ende der Rundwanderung findet Ihr einige Picknicktische – dafür auf jeden Fall Daumen hoch! Was wir hier auch nicht gesehen haben war ein Spielplatz, aber der Lehrpfad ist so nett gemacht für Kinder, dass es das auch wahrscheinlich gar nicht braucht.
Fazit zum Moor-Erlebnis-Pfad Inzell
Der Moor-Erlebnis-Pfad Inzell ist dafür, dass man erst 2003 mit den Renaturierungsmaßnahmen begonnen hat auf jeden Fall ein landschaftlich wunderschönes Moor. Es hat toll ausgebaute Wege, die tatsächlich zum großen Teil durch das Moor führen. Bei den Kendlmühlfilzen läuft man die weiteste Strecke außerhalb des Moores und sogar auf Teerstraßen. Im Gegensatz zum Haspelmoor ist es für Besucher toll aufbereitet. Von uns also die klare Empfehlung: besucht den Moor-Erlebnis-Pfad Inzell. Aber geht vorher noch schnell woanders aufs Klo!
Unsere Buchempfehlungen für Wanderungen im Chiemgau
Ihr habt ja sicher schon mitbekommen, dass wir einerseits eher etwas gemächlicher unterwegs sind. Wir laufen zwar gerne. Und wir gehen auch gerne auf einen Berg, aber verausgaben müssen wir uns dabei nicht. Wenn das auf Euch zutrifft, dann macht es doch wie wir und schaut ab und zu in Wanderbücher für Familien mit Kindern. Und wenn Ihr selber Kids habt, dann ja sowieso!
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