Wanderung zum Seebensee mit Coburger Hütte und Drachensee
Die Wanderung zum Seebensee und zur Coburger Hütte ist eine landschaftlich mehr als reizvolle Wanderung, jedoch auch sehr populär und daher sicher kein Geheimtipp. Dennoch lohnen sich die Mühen dieser mittelschweren Wanderung auch auf jeden Fall!
Start der Wanderung zum Seebensee
Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Wohnwagen an unserem Campingplatz in Obermoos sind wir an der Ehrwalder Almbahn gestartet. Da wir wirklich gut die angegebenen Zeiten benötigt haben, empfehlen wir Euch möglichst eine der ersten Auffahrten zu nehmen. Mit Mittagspause, Fotostopps und Verschnaufpausen haben wir insgesamt sechseinhalb Stunden gebraucht. Da die Bahn nur bis zum späten Nachmittag fährt, sollte man natürlich auch wieder rechtzeitig zur Abfahrt zurück an der Bergstation sein. Die Betriebszeiten, Ticketpreise und weitere Infos findet Ihr auf der Homepage des Bahnbetreibers.
An der Bergstation angekommen steht Ihr bald vor einem Schilderbaum: folgt dort der Anschilderung Wanderweg Seebensee, beziehungsweise Koatiger Weg. Er führt zunächst über Bergwiesen und Almen, teilweise auch über Holzbohlenwege. Auf diesen Almen befinden sich auch Kühe mit ihren Kälbern, was Ihr unbedingt beachten solltet, wenn Ihr mit Hund oder Kindern wandert. Diese Variante ist auf jeden Fall landschaftlich reizvoller als der zweistündige, sehr einfache Weg über die Fahrbahn. Zudem sind hier keine Fahrräder erlaubt, was ziemlich angenehm ist. Auf dem breiten Fahrweg brettern andauernd Leute auf E-Bikes an einem vorbei. So kann man sich aber wunderbar aus dem Weg gehen.
Der erste Anstieg
Nachdem Ihr die Weiden durchquert habt, erwartet Euch der erste Anstieg. Man muss schon ganz schön pusten zwischendurch (zumindest ich), aber alles in allem ist dieser Teil sehr gut und entspannt machbar. Ein bisschen trittsicher solltet Ihr aber sein, und auch Wanderstöcke sind sicher nicht verkehrt. Manchmal gibt es lose kleine Steine oder größere Steinstufen. Spätestens beim Abstieg erleichtern Stöcke das Gehen und federn ein bisschen ab. Nach dem ersten Anstieg wurde es entspannter und der Wanderweg schlängelt sich wunderschön durch den herrlichen Bergwald.
Es folgen immer wieder Anstiege, die aber auch mit einer nicht so tollen Kondition, wie ich sie habe, gut zu meistern sind. Wenn Ihr morgens mit einer der ersten Bahnen angekommen seid, dann habt Ihr auch ausreichend Zeit. Das verschafft einem ja aber auch die Gelegenheit die Schönheit der Natur in sich aufzusaugen. Während der gesamten Wanderung zum Seebensee bieten sich Euch immer wieder herrliche Ausblicke auf die Zugspitze und die Tajaköpfe.
Ausblick auf die Seebenalm
Wenn Ihr dann aus dem Bergwald herauskommt, eröffnet sich Euch ein herrliches Panorama. Vor Euch, besser gesagt ein wenig unter Euch befindet sich die Seebenalm. Im Tal könnt Ihr Leermoos entdecken und der breite Fahrweg führt Euch nach der Seebenalm weiter zum ersten Zwischenstopp dieser Wanderung. Nach einer Weile auf dem breiten Weg, den Ihr Euch hier leider mit den vielen E-Bikern teilen müsst, geht es dann linker Hand auch bald wieder über Stock und Stein. Im wahrsten Sinne des Wortes. Vorbei an einem hübschen Wasserfall sind es nur noch wenige Meter, die Euch von dem Juwel vor der Mieminger Kette trennen.
Wanderung zum Seebensee
Und tadaaa! Da ist er und liegt Euch plötzlich zu Füßen: der Seebensee. Wenn Ihr Gück habt, ist es einigermaßen windstill, dann spiegeln sich herrlich die Berge in diesem glasklaren Hochgebirgssee. Bei uns war es leider etwas windig. Oder vielleicht auch Gott sei Dank, denn es war schon ordentlich heiß. Da tat ab und zu eine Prise frischer Wind ganz gut. Was Ihr hier oben definitiv nicht finden werdet, ist Ruhe und Einsamkeit. Dank diverser Social Media Plattformen ist der Seebensee zu einem der populärsten Wanderziele in den Alpen geworden. Aber die Bewunderung der vielen Menschen hat der See auf jeden Fall verdient.
Kann man am Seebensee baden?
Diese Frage kann man sich natürlich zu recht stellen, insbesondere an heißen Sommertagen und nach anstrengenden Aufstiegen. Das Baden in diesem kristallklaren Bergsee ist auf jeden Fall nicht verboten. Dir sollte aber bewusst sein, dass es sich um einen Gebirgssee in Höhenlage handelt. Der Seebensee wird also auch im Hochsommer nie wirklich Badetemperatur haben, sondern kalt bleiben. Aber vielleicht findest du ja gerade das gut? Dann solltest du unbedingt einen Sprung ins kühle Nass wagen!
Am See haben wir ein kleines Picknick gemacht und uns für den Aufstieg zur Coburger Hütte ein wenig gestärkt. Ab der Talstation der Materialseilbahn ist der Aufstieg mit 30 Minuten angegeben. Man sieht bereits von unten, dass sich der Weg in steilen Serpentinen nach oben zieht. Meine vorsichtige Prognose war: „Wenn da 30 Minuten steht, brauche ich eine Stunde!“. Ich sollte mehr als Recht behalten: wir haben eine Stunde und 10 Minuten benötigt um völlig fertig oben an der Hütte anzukommen. Der Weg ist aber auch der Sonne ausgesetzt und wenn die da rein brennt, brauche ich ja schon gar keinen Berg mehr, um völlig fertig zu sein. Den Abstieg übers Tajatörl haben wir spätestens da wieder verworfen. Und das war auch gut so. Am Berg sollte man nie seine Kräfte überschätzen.
An der Coburger Hütte
Hier oben haben wir hauptsächlich die Aussicht genossen. Wer mag kann sich hier auch stärken oder zumindest etwas Trinken. Nicht zu vergessen den herrlichen Ausblick auf den Drachensee, der von seiner tiefblauen Farbe beinahe anmutet wie der Crater Lake in Oregon in den USA. Der Abstieg zum Drachensee ist nicht weit, allerdings solltet Ihr auch immer Zeit im Blick haben, wenn Ihr mit der Bahn wieder nach Ehrwald zurück möchtet.
Wir bergerprobten Bayern waren zu schwach, aber Silke und Markus von safetravels aus dem hohen Norden Deutschlands sind letzten Herbst diese Route gegangen. Wenn Ihr also etwas fitter seid als wir und nicht auf demselben Weg zurückgehen möchtet, dann schaut doch mal bei den beiden auf den Blog und erfahrt wie Ihr über das Tajatörl wieder absteigen könnt!
Zurück nach Ehrwald
Wir haben zurück denselben Weg genommen. Was oft ja auch nicht so verkehrt ist, dann ändert sich einfach noch einmal die Perspektive. An der Bahn angekommen, hatten wir auch beide unsere körperliches Limit erreicht. Wir haben es immer hin auf 630 Höhenmeter laut meiner Garmin Venu* geschafft, die teilweise durch Geröll, steile Serpentinen und hohe Steinstufen ganz schön anstrengend waren. Ok, wir hatten natürlich wieder mal unsere Wanderstöcke vergessen. Die würde ich Euch auf jeden Fall dringend empfehlen.
Fazit zur Wanderung zum Seebensee
Auch wenn diese Wanderung in all ihren Varianten natürlich längst kein Geheimtipp mehr ist, dann ist sie landschaftlich natürlich so reizvoll, dass wir sie gerne jedem empfehlen. Wer mehr Kondition hat als wir, kann allein wegen der Abwechslung auch gut die Route über das Tajatörl gehen. Uns hat es so gereicht und wir haben dann den Abend erschöpft mit Blick auf die umliegenden Berge an unserem Campingplatz, dem Zugspitz Resort in Obermoos ausklingen lassen.
Camping
Wenn Ihr mit Wohnwagen oder Wohnmobil länger in der Gegend bleiben möchtet, dann können wir Euch das Camping Resort Zugspitze in Ehrwald / Obermoos empfehlen. Er ist ganz sicher nicht einer der günstigsten, aber bestimmt einer der saubersten die ich kenne. Außerdem könnt Ihr hier die Saunalandschaft des Hotels mitbenutzen, an das der Campingplatz unterhalb der Zugspitze angeschlossen ist. Lest mehr über den Platz in unserem ausführlichen Erfahrungsbericht!
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