Ardèche – Spektakuläre Fahrt durch Frankreichs bekannteste Schlucht
Die Ardèche-Schlucht, auch als „Gorges de l’Ardèche“ bekannt, ist ein wahres Naturwunder im Südosten Frankreichs. Eingebettet in die malerische Landschaft der Region Auvergne-Rhône-Alpes, erstreckt sich dieses beeindruckende Tal über 30 Kilometer entlang des Flusses Ardèche. Nach Fluss Ardèche ist eben auch das Departement benannt. Wenn du auf der Suche nach einer Mischung aus atemberaubender Natur, Abenteuer und Erholung bist, dann ist die Ardèche-Schlucht genau das richtige Ziel für dich.
Die geologische Entstehung der Schlucht
Vor Millionen von Jahren begann der Fluss Ardèche, sich seinen Weg durch die Kalksteinberge zu bahnen. Über die Jahrtausende formte er tiefe Schluchten, steile Wände und spektakuläre Felsformationen. Die wohl bekannteste dieser Formationen ist das Felsentor Pont d’Arc bei Vallon-Pont-d’Arc, eine majestätische natürliche Steinbrücke, die sich über den Fluss spannt und wie ein Wahrzeichen der Region wirkt. Diese geologische Besonderheit ist nicht nur ein Highlight für Fotografen, sondern auch für alle, die sich für die Kräfte der Natur interessieren. beim Pont d’Arc lag dann auch unser erster Stopp Fahrt durch die Schlucht. Gestartet sind wir in Ruoms, wo wir auch Quartier auf einem Campingplatz bezogen hatten.
Im Sommer lässt es sich hier auch ganz gut schwimmen, sofern man dann noch durch die ganzen Kajakfahrer hindurch kommt. Im Frühjahr war es trotz Sonne doch noch etwas frisch, so dass es nur einzelne Wassersportler auf den bekannten Fluss verschlagen hat.
Allgemeine Informationen zur Ardèche
Immer wieder gibt es entlang der Fahrtstrecke durch die Gorges, wie Schluchten in Frankreich genannt werden, auch schöne Aussichtspunkte. Allerdings waren die auch schon in der Vorsaison Anfang Mai gut frequentiert und teilweise mit zwei bis drei Bussen besetzt. Die Region ist bei Kanuten äußerst beliebt und ich vermute, dass im Sommer auf den Parkplätzen die Hölle los ist. Wir hatten gehofft etwas wandern zu können, aber ich habe wenig Material dazu gefunden, auch vor Ort war die Ausbeute nicht besonders groß. Ein weiterer beeindruckender Ort ist der „Cirque de la Madeleine“, ein große, natürliche Auswaschung, die sich perfekt für Panoramablicke eignet. Ein guten Blick habt ihr vom Balcony du Canyon des Templiers aus.
Wie am Grand Canyon
Tatsächlich erinnert mich der Blick in die tiefen Schluchten der Ardèche an den Grand Canyon. Es ist halt nur ein bisschen ganz anders. Mehr grün, nicht so unendlich und nicht so rot. Aber trotzdem mindestens genauso schön anzusehen. Außerdem liegt der zugehörige Horseshoe Bend gleich mit in der Schlucht der Ardèche. Man sollte für die Fahrt auf jeden Fall Zeit mitbringen zum Stoppen, Staunen und Fotografieren. Die Strecke ist nicht allzu lange (32km), zieht sich aber dann natürlich wegen der Stopps und sie ist sehr kurvig, das heißt man ist auch nicht übermäßig flott unterwegs. Auch wenn das einzelne anders sehen, die einem das dann in gewagten Überholmanövern demonstrieren. Aber das ist halt typisch französische Fahrweise.
Ein kurzer historischer Überblick
Die Geschichte der Ardèche-Schlucht ist ebenso faszinierend wie ihre geologische Entstehung. Die Region war schon in der Altsteinzeit besiedelt, wie die vielen prähistorischen Höhlenmalereien in der Umgebung beweisen. Diese Höhlen, wie die Chauvet-Höhle, die sich unweit der Schlucht befindet, sind UNESCO-Weltkulturerbe und bieten einen eindrucksvollen Einblick in das Leben der frühen Menschen. Ich finde Relikte dieser Art, wie auch die Petroglyphen der Anasazi, die du beispielsweise im Valley of Fire State Park oder im Petrified Forest Nationalpark in Arizona findest, immer wieder faszinierend.
Ich persönlich liebe Frankreich als Reiseland ja auch so sehr, weil es noch so viele Spuren der Geschichte zu entdecken gibt. Eine der erwähnten Wanderungen führt zur „La Maladrerie des Templiers„, einer Leprastation der Tempelritter. Könnt Ihr auch sofort Dan Browns Helden Robert Langdon durch diese Ruinen schnüffeln sehen? Wobei, andere Stimmen sagen es sei ein Kloster aus dem 14. Jahrhundert. Wer sich weniger für Geschichte interessiert, aber dennoch abenteuerlustig ist, kann sich eine der vielen Höhlen ansehen. Wir selbst waren in der Aven d’Orgnac und können einen Besuch sehr empfehlen. Oder Ihr fahrt zu den Cascades-de-Sautadet!
Aktivitäten in der Ardèche-Schlucht
Für Abenteuerlustige bietet die Ardèche-Schlucht zahlreiche Möglichkeiten. Eine der beliebtesten Aktivitäten ist das Kanufahren oder Kajakfahren auf dem Fluss Ardèche. Der Fluss schlängelt sich durch die Schlucht und bietet verschiedene Schwierigkeitsgrade für Kanufahrer, vom gemütlichen Paddeln bis hin zu anspruchsvollen Stromschnellen. Wenn du lieber zu Fuß unterwegs bist, erwarten dich hier herrliche Wanderwege, die entlang der Schlucht führen und spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft bieten. Die „Sentier de l’Ermitage“ zum Beispiel führt dich zu einigen der schönsten Aussichtspunkte der Region.
Höhlen und historische Stätten
Nicht zu vergessen sind die faszinierenden Höhlen der Ardèche, wie die Grotte de Saint-Marcel, die für ihre beeindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten bekannt ist. Diese Höhlen bieten einen unterirdischen Einblick in die geologischen Prozesse der Region. Etwas entfernter findest Du die Aven d’Orgnac, die wir besucht haben und deren Besuch wir dir ans Herz legen können. Historische Stätten wie das Château de Vogue bieten zudem einen Blick auf die regionale Geschichte und Architektur.
Praktische Informationen für deinen Besuch in der Ardèche-Schlucht
Damit du deinen Aufenthalt in der Ardèche-Schlucht optimal genießen kannst, haben wir hier für dich ein paar nützliche Tipps und praktische Informationen.
Anreise und Transport
Die Ardèche-Schlucht liegt etwa 100 Kilometer südlich von Valence. Die Anreise erfolgt am besten mit dem Auto, da die Region gut über das französische Autobahnnetz erreichbar ist. Alternativ kannst du auch einen Mietwagen nehmen, falls du mit dem Flugzeug in eine der größeren, umliegenden Städte im Süden Frankreichs gereist bist. Öffentliche Verkehrsmittel sind hier tatsächlich eher begrenzt, daher ist ein Auto von Vorteil, besonders wenn du die abgelegenen Ecken der Schlucht erkunden möchtest.
Unterkünfte für jeden Geschmack
In der Umgebung der Ardèche-Schlucht findest du eine Vielzahl von Unterkunftsmöglichkeiten. Von charmanten Bed & Breakfasts über komfortable Hotels bis hin zu idyllischen Campingplätzen, wie wir sehr gerne nutzen. Wir achten dabei darauf keinen Platz in der Nähe der Hotspots zu wählen. Die Städte Vallon-Pont-d’Arc und Ruoms bieten eine gute Auswahl an Unterkünften und Restaurants, die dir den Aufenthalt erleichtern werden. Zahlreiche Campingplätze liegen übrigens direkt am Fluss oder in der Nähe der Wanderwege.
Beste Reisezeit
Die beste Zeit für einen Besuch der Ardèche-Schlucht ist von April bis Oktober, wenn das Wetter angenehm und die Tage länger sind. Der Sommer kann zwar etwas heiß werden, was daher nicht unsere bevorzugte Reisezeit ist. Der Sommer bietet dir jedoch die besten Bedingungen für Wassersport und Outdoor-Aktivitäten. Im Frühling und Herbst sind die Temperaturen mild und die Landschaft ist besonders schön, da die Natur in voller Blüte steht oder sich in den Farben des Herbstes zeigt.
Mit diesen Informationen solltest du nun bestens gerüstet sein, um die Ardèche-Schlucht zu entdecken und ein unvergessliches Abenteuer in einer der beeindruckendsten Landschaften Frankreichs zu erleben.
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1 Kommentar
[…] gemacht haben und ein riiiiesiges Baumwollzelt mit Stahlgestänge, mit dem wir unter anderem in der Ardèche […]