Seattle Sehenswürdigkeiten | 2 Tage in der Pazifik Metropole
Seattle Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, die man mit wenig Zeit schaffen kann zu besichtigen? Das haben wir uns auch gefragt und wir haben einiges gefunden. An sich sind wir ja eher die Naturliebhaber, da aber Seattle unser Zielflughafen für unsere Rundreise durch den Nordwesten der USA war, hat das gut gepasst. Übrigens ist Seattle nicht die Hauptstadt von Washington State. Das ist das wesentlich kleinere Olympia. Seattle hat gleich zwei Spitznamen: Emerald City, weil es so grün in und um Seattle ist und Rain City wegen der vielen Niederschläge. Obwohl unsere Präsenz normal ja immer ein Garant für Regen ist, hatten wir diesmal Glück und konnten Seattle trockenen Fußes erkunden.
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Ein wunderbarer Einstieg um Seattle zu erkunden und sich einen ersten Einblick zu verschaffen, ist sich Richtung Hafen zu begeben. Man sieht schon gleich das Riesenrad, das Seattle Great Wheel. Eine Fahrt damit ist nicht allzu teuer und man hat einen wunderschönen Blick über das Hafenareal und den Puget Sound. Und es ist irgendwie gemütlich. Genau die richtige Attraktion um anzukommen. Ähnlich wie der High Roller in Las Vegas nur eben mit kleineren Kabinen. Wir haben dort die Ex-Frau meines Onkels mit ihrem jetzigen Mann getroffen, daher habe ich vor lauter Quatschen total vergessen zu fotografieren. Gerade mal ein einziges Foto habe ich geschossen – macht also nicht denselben Fehler!
Seattle Waterfront und Hafen
Was sich ebenfalls lohnt und nicht allzu teuer ist, ist eine Hafenrundfahrt. Die Seattle Waterfront und das Hafenareal zählen für uns auf jeden Fall zu den attraktiven Sehenswürdigkeiten in der Metropole am Puget Sound. Wenn Ihr Glück habt – so wie wir – kann sich das echt richtig lohnen. Dazu gleich mehr. Man erfährt bei der Rundfahrt durch den Hafen nicht nur viel Wissenswertes über Seattle, seine Gebäude und deren Geschichte, man hat auch einen fantastischen Blick auf die Seattle Waterfront und die Skyline von Seattle. Zurück zur Sache mit dem „richtig viel Glück“: wir haben die Hafenrundfahrt eigentlich zunächst nur zum Zeit Überbrücken gemacht. Als das Boot weiter draußen im Puget Sound war ging plötzlich ein Raunen über das Deck, das Boot stellte den Motor ab und blieb stehen: Direkt vor uns tauchte ein Orca-Familie auf! Was für ein Gefühl diese mächtigen Tiere plötzlich vor sich zu sehen!
Orcas im Puget Sound
Auch hierzu wusste der Guide auch einiges zu berichten. Ich kann hier nur wiedergeben, was er erzählt hat. Ob es stimmt, weiß ich nicht, wir haben ihm einfach mal geglaubt. Er hat jedoch berichtet, dass das insgesamt ein eher seltenes Phänomen ist, allerdings in jüngerer Zeit doch häufiger vorkommt. Vielleicht sind die Chancen so nah am Hafen Orcas zu sehen – zumindest im Herbst – gar nicht so schlecht. Denn ein Boot mit Forschern war auch schon vor Ort, die die Orca-Familie beobachtet haben. Im Übrigen unterscheidet man zwei Arten von Orcas vor der Nordpazifischen Küste: die Resident und Transient. Letztere ziehen auf der Jagd nach Säugetieren wie zum Beispiel Robben vorbei. Während die Resident sich hauptsächlich von Fisch, insbesondere Lachs, ernähren und sozusagen sesshaft sind.
Auf zum Pike Place Market
Lachs ist ein super Stichwort um zur nächsten Sehenswürdigkeit zu kommen, die man in Seattle auf jeden Fall gesehen haben sollte: den berühmten Pike Place Market. Gleich am Eingang finden sich Fischhändler, die auch eine durchaus unterhaltsame Show abziehen. Nehmt Euch ein bisschen Zeit und schaut ihnen eine Weile zu. Sie sind eine eigene Attraktion für sich! Der Pike Place Market ist ein längerer Schlauch mit klassischen Marktständen, Blumenständen, Imbissbuden, Kunsthandwerk aber auch jede Menge Ramsch. Das soll jetzt keinesfalls abfällig klingen, aber man kann dort auch das eine oder andere Souvenir erstehen. Allzu viel erwarten solltet Ihr Euch jedoch nicht, insbesondere wenn man woanders schon große Markthallen gesehen hat, wie zum Beispiel den Mercat de la Boqueria in Barcelona. Aber er ist trotzdem schön zum durchschlendern. Und wenn ihr als Selbstversorger unterwegs seid ist der Pike Place Market eine sehr gute Quelle für frische Lebensmittel.
Ist das Kunst oder kann das weg?
Zum Pike Place Market führt eine kleine Gasse, die als etwas eigenwilliges Kunstprojekts inzwischen sogar als verhaltenswert eingestuft wurde. Die Rede ist von der sogenannten Gum Wall. Hier kleben tausende bunter Kaugummis. Früher klebten daran sogar Münzen, heute nur mehr noch gelegentlich Zettelchen. Aber eigentlich sind es nur viele kunterbunte Kaugummis, vor denen auch schon Jennifer Aniston und Aaron Eckhart in dem Film Love Happens entlang spazierten. Ob das jetzt wirklich sehenswert ist, wage ich mal in Frage zu stellen. Aber wenn man schon mal am Pike Place Market ist, kann man sich das schon mal antun, oder nicht? Und über Kunst lässt sich ja bekanntermaßen streiten.
Ebenfalls gleich beim Pike Place Market findet Ihr den allerersten Starbucks, der in den USA bzw. weltweit im Jahr 1971 seine Pforten geöffnet hat. Der Store hat sein Erscheinungsbild wohl nicht oder nur kaum verändert. Von außen wirkt er etwas unscheinbar und so kam es, dass wir gefühlt 40 Mal vorbeigelaufen sind. Erst nachdem sich irgendwann eine Schlange vor dem Laden gebildet hat, haben wir uns gewundert, was da los ist. Diese Schlange war jedoch auch der Grund warum wir den Starbucks keiner genaueren Inspektion unterzogen haben. Man munkelt aber ein Besuch soll sich sollen. Wenn Ihr also geduldiger seid als wir, dann trinkt dort einen Kaffee auf uns!
Seattle Aquarium
In der Hafengegend findet Ihr auch das Seattle Aquarium. Um es gleich vorweg zu schicken, fanden wir persönlich das Preis-Leisungsverhältnis nicht angemessen. Was allerdings echt sehr entzückend und amüsant anzusehen war, waren die Otter. Wir hätten ihnen stundenlang zusehen können. Übrigens wurden diese Tiere nicht ihrer Freiheit beraubt, sondern wurden verletzt aufgefunden und dort aufgepäppelt. Das hat uns wieder etwas versöhnt mit dem Eintrittspreis von knapp 70,- $ für zwei Personen. Dennoch sind wir eher Fans des Monterey Aquariums in Kalifornien – aus irgendeinem Grund fanden wir das besser.
Die geheime Unterwelt
Unser persönlicher Supertipp und unser Highlight in Seattle war eine geführte Tour in die geheime Unterwelt von Seattle. Hierzu muss man vielleicht kurz ausholen und etwas zur Geschichte Seattles erzählen: am 6. Juni 1889 gab es den großen Brand von Seattle, bei dem der sogenannte Business District vollständig abbrannte. Beim Wiederaufbau ergriff man die Gelegenheit beim Schopfe, das Bauniveau anzuheben, um künftig Überschwemmungen zu vermeiden, von denen das alte Seattle regelmäßig geplagt wurde.
Vormals lag die abgebrannte Stadt auf Höhe des Meeresspiegels, so dass bei Hochwasser aus den Toiletten wieder zurückkam, was man vorher weggespült hatte. Denn das ein paar Jahre vorher erst eingeführte Abwassersystem funktionierte nur bei Niedrigwasser. Man baute danach also um bis zu 10 Meter höher. Dadurch wurden die ehemaligen Erdgeschosse zu Kellern. Diese unterirdischen ehemaligen Geschäfte, Restaurants, Lager usw. Kann man heute besichtigen. Immer wieder geht es wieder an die heute Oberfläche um zwei Straßen weiter über einen Kellerzugang wieder unter den Straßen Seattles abzutauchen. Wir können Euch nur empfehlen: macht diese Tour unbedingt! Sie macht richtig viel Spaß und man erfährt ganz tolle Geschichten!
Seattle Sehenswürdigkeiten, die Zweite!
Mit diesem Programm war unsere Zeit in Seattle dann auch schon zu Ende. Für uns ging es weiter über den Cascade Loop Richtung North Cascades National Park. Aber falls Ihr mehr Zeit habt, haben wir für Euch noch ein paar Spots notiert, die noch auf unserer Liste standen:
Einen tollen Blick über die Stadt hat man von der Aussichtsplattform der Spaceneedle, die Seattle zu seiner charakteristischen Skyline verhilft. Erbaut wurde die Space Needle zur Weltausstellung 1962. Noch höher und obendrein ohne Wartezeiten präsentiert sich als Alternative das Sky View Observatory. Es ist nicht weit vom Pioneer Square, an dem die Underground Tours starten. Noch näher liegt der Smith Tower, der ebenfalls über eine öffentlich zugängliche Aussichtsterrasse verfügt. Der Smith Tower war lange Zeit das höchste Gebäude westlich des Mississippi.
Die Stadt des Grunge und der Musik
Musikfans kommen nicht darum herum sich das Experience Music Project anzusehen, das von Jimi Hendrix Fan und Microsoft Mitbegründer Paul Allen initiiert wurde. Neben Grunge Ikone Kurt Cobain ist übrigens auch Jimi Hendrix Sohn dieser Stadt. In Seattle gibt es eine wirklich lebendige Musik-Szene.
Neben Microsoft gibt es einen weiteren großen Konzern, der aus Seattle stammt und in dem man an Führungen teilnehmen kann. Das ist nämlich Flugzeugbauer Boeing. Uns wurde eine Besichtigung von Bekannten empfohlen, nachdem wir wieder zu Hause waren. Angeblich war das schon sehr interessant, auch wenn man sich nicht für Technik interessiert. Das ist allerdings nur eine Empfehlung Dritter, wir selbst können dazu nichts sagen.
Whale Watching
Ursprünglich geplant, aber – Gott sei Dank – noch nicht gebucht, war eine Whale Watching Tour. Gemäß Jahreszeit hätten wir die Chance gehabt Orcas zu sehen. Aber das hatten wir ja schon für unter 10 $ bei unserer Hafenrundfahrt. Übrigens kann ja auch niemand garantieren, das man Wale sieht und so eine Tour kostet immer +/- 100 $ pro Person. Also probiert doch erst mal die Hafenrundfahrt, bevor Ihr soviel Geld für ein „vielleicht“ ausgebt.
Unterwegs in Seattle
In Seattle kann man übrigens alles super entspannt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Wobei sich uns das System nie erschlossen hat. Wir haben darauf vertraut, dass es der jeweilige Busfahrer schon richtig machen wird. Wir haben immer Zettelchen gekauft, in die dann Löcher gestanzt wurden. Das hat jeder Busfahrer anders gelocht, selbst bei identischen Strecken. Aber keine Angst man kommt schon klar und es ist völlig stressfrei. Übrigens verkehrt, ebenso wie vielen vielleicht schon aus Las Vegas bekannt, auch in Seattle eine Monorail.
Übernachten in Seattle
Gewohnt haben wir übrigens in einem total schnuckeligen Hotel im Stadtviertel Queen Anne, im MarQueen Hotel. Man kommt sich vor wie in die Goldenen 20er zurückversetzt. Das Hotel hat tolles Frühstück und abends ein tolle Bar, in der man sich auch um knapp hundert Jahre in der Zeit zurück versetzt fühlt. Die Zimmer sind ansprechend und geräumig und wirken fast wie kleine Wohnungen. Im Grunde sind sie das auch. Denn früher war das Gebäude eine Schule für KFZ-Mechaniker, so hat man uns erzählt. Da das ein sehr angesehener Beruf war, hatten die Schüler die Gelegenheit in kleinen Wohnungen zu wohnen. Wir hatten daher sogar eine kleine Küche mit Essecke. Außerdem ein winziges Wohnzimmer neben einem schmucken Bad und einem ansprechenden Schlafzimmer. Fußläufig erreichbar gibt es auch einige Bars und Restaurants.
Reiseführer
Wir haben Euch hier eine kleine Auswahl an Reiseführern zusammengestellt, die uns bei unseren Reisenplanungen sehr geholfen haben.
- USA, der ganze Westen*, Reise KnowHow (das ist meine Bibel!!!)
- DuMont Reise-Handbuch Reiseführer USA, Der Nordwesten*
- Nordwesten USA* – VISTA POINT Reiseführer
- USA-Nordwesten* – Reiseführer von Iwanowski
- Lonely Planet Seattle* (City Guide – englisch)
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