Monte Sant’Angelo – Dem Paradies ganz nah

von Sylvia Bentele
veröffentlicht: zuletzt aktualisiert am

Monte Sant’Angelo – Dem Paradies ganz nah

Monte Sant’Angelo: Von unserem Campingplatz bei Peschici aus sind wir gestartet Richtung Monte Sant Angelo ohne viel Erwartungen. Was uns zugegebenermaßen etwas überrascht hat war die Anfahrt: auf der Karte bzw. in google maps sieht das so nah aus. Macht nicht denselben Fehler wie wir, denn die Küstenstraßen bzw. überhaupt alle Straßen am Gargano sind kurvige Küsten- bzw. Bergstraßen und brauchen eben ihre Zeit.

Gargano
Blick auf das Felsentor, um das wir bei unserer Bootstour herumgefahren sind
Gargano
Gargano
Olivenbäume am Gargano

Die Anfahrt nach Monte Sant’Angelo

Alleine die Anfahrt nach Monte Sant’Angelo mutet schon wie der Weg ins Paradies an. Leider sieht man auf dieser Küstenstraße im Vergleich zum Beispiel zur Amalfitana oder der Costa Brava nicht soooo viel, aber wenn dann tun sich wirklich tolle Ausblicke auf und die Farben sind der Hammer! Das Grün der Bäume, die weißen Felsen, der blaue Himmel und das tiefe Türkisblau des Meeres! Also wenn ich einen Wunsch haben dürfte, wie so ein Paradies aussieht, dann gerne so!

Irgendwann schraubt sich die Straße immer weiter nach oben und man glaubt schon, man hätte den rechten Weg verlassen. Aber Monte Sant’Angelo liegt dann doch auf knapp 800 Metern. Und ja, von dort oben hat man wirklich spektakuläre Aussichten. Wir lieben solche Fahrten ja – wie eben auch am Gardasee hoch nach Tremosine oder gerne auch zu Fuß wie unsere Wanderung an der Costa Brava.

Monte Sant'Angelo
Reihenhäuschen im Stadtviertel Junno

Ankunft in Monte Sant’Angelo

Gleich bei der Ankunft im Ort wird man von zuckersüßen weiß getünchten Reihenhäuschen begrüßt, die so typisch sind für Monte Sant’Angelo. Die Häuser im Stadtviertel Junno stammen zum Teil noch aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Übrigens, obwohl wir im Juli dort waren und Monte Sant’Angelo eine wichtige Pilgerstadt ist, hatten wir keinerlei Probleme einen Parkplatz zu finden. Direkt am Castello gibt es einen großen Parkplatz und auch öffentliche Toiletten.

Castello Normanno Svevo Aragonese

Stadtrundgang durch Monte Sant’Angelo

Gestartet sind wir wie gesagt am Parkplatz am Castello. Die Anlage stammt aus dem frühen Mittelalter und der bekannte Stauferkönig Friedrich II. nutzte es angeblich als Wohnsitz für seine Geliebte. Ein weiteres sehr bekanntes Bauwerk in Apulien, dass sich Friedrich II. zuordnen lässt, ist das berühmte Castel del Monte, das bis heute viele Rätsel aufgibt. In diesem Urlaub haben wir es leider wegen der langen Wege ab dem Gargano nicht geschafft, aber wir waren dort vor über 20 Jahren auf unserer Hochzeitsreise durch Italien.

Monte Sant'Angelo

Sehenswürdigkeiten in Monte Sant’Angelo

Da das Kastell bei unserem Besuch nicht geöffnet hatte, haben wir es nicht besucht. Es soll aber angeblich ganz toll und spannend sein, besonders für Kinder. Am Kastell vorbei gelangt man in die Altstadt und begegnet schon überall dem Schutzheiligen der Stadt, dem heiligen Michael. Überall finden sich Stände und Läden mit entsprechenden Devotionalien. Dem Erscheinen des Erzengel Michaels verdankt der Ort nicht nur seine Gründung und seine Geschichte, sondern auch zahlreiche Besucher, insbesondere Pilger. Zu den berühmtesten Besuchern zählt Papst Johannes Paul II. Und dem Erzengel Michael ist auch die bekannte Kirche San Michele in Monte Sant’Angelo geweiht.

San Michele
San Michele in Monte Sant'Angelo
San Michele in Monte Sant'Angelo
Details an San Michele

San Michele

San Michele ist deshalb so bekannt und so besonders weil sich darin ein Grotte befindet. Also eigentlich ist die Kirche eine Grotte. Leider haben wir für Euch keine Bilder, da zum Einen das Fotografieren dort untersagt ist, zum Anderen wird diese Höhle von einem Drachen in Form einer Nonne bewacht, die ein SEHR strenges Regiment führt. Wir durften auch gar nicht ganz rein, weil unsere Tochter Luisa und ich kurze Sachen anhatten (es war unglaublich heiß). Nun gut, das respektiert man, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der Drache im Zweifelsfall auch Feuer spucken kann.

Trotzdem, ein bisschen Abkühlung war immerhin für uns drin. Auch von außen finde ich die Kirche schön und beeindruckend und wenn Ihr Euch auch die Grotte ansehen wollt, tragt an heißen Tagen lange Kleider und nehmt Euch ein Tuch mit um es über die die Arme zu legen. Ich glaube es lohnt sich (einen kurzen Blick konnten wir ja erhaschen) und auch wenn ich über einen feuerspeienden Drachen Witze mache: es gebietet der Anstand sich den Gepflogenheiten seines Reiseziels anzupassen und wir haben einfach nicht an alle Eventualitäten gedacht. San Michele ist UNESCO Welterbe!

Stadtbummel durch Monte Sant’Angelo

Wem die Geschichte um Erzengel Michael und die ihm geweihte Kirche nicht so wichtig ist, kommt in Monte Sant’Angelo dennoch voll auf seine Kosten. Neben Bari war es für mich das Highlight unserer 1-wöchigen Reise nach Apulien. Es ist so ursprünglich dass man sich fast wie ein Zeitreisender fühlt, gleichzeitig ist es aber so ruhig und beschaulich, dass man meinen könnte, man sei direkt im Paradies gelandet.

Monte Sant'Angelo
Monte Sant'Angelo
Monte Sant'Angelo
Monte Sant'Angelo
Restaurant in Apulien
Monte Sant'Angelo
Fassade in Apulien
Monte Sant'Angelo
Monte Sant'Angelo

Bei einem gemütlichen Bummel durch die engen Gassen entkommt man dem Trubel und der Lautstärke der Strände und der Touristenorte wie Peschici oder Vieste. Die natürlich schon auch sehr schön sind. Für mich aber nach Bari und dem zauberhaften Bergdörfchen rangieren. Außerdem ist es hier oben kühler und windiger. Für mich natürlich toll, weil wer mich kennt oder schon länger hier mit liest weiß: ich bin kein Fan von praller Sonne und Hitze!

Gargano Hinterland

Den Rückweg zu unserem Campingplatz bei Peschici haben wir übrigens über das Hinterland gewählt und dabei festgestellt: auch da ist es wunderschön und wir müssen wieder kommen! Nach einem letzten Blick von der Landseite auf Monte Sant’Angelo bahnen wir uns unseren Weg durch den Nationalpark Gargano und den Foresta Umbra. So toll!

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