Du warst schon einmal im Südwesten der USA unterwegs und kennst die Klassiker bereits? Wir haben bei unserer letzten Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten etwas abseits ausgetrampelter Pfade geplant. Zugegeben, alles keine Geheimtipps, aber vielleicht trotzdem eine tolle Inspiration für Deinen nächsten Roadtrip?
Unsere Routenplanung für 25 Tage durch den Südwesten
Tag 1, München – Las Vegas
Gestartet sind wir an unserem Heimatflughafen München mit Ziel Las Vegas. Auf diesem Roadtrip wollten wir noch einige Lücken zu schließen. Das heißt, wir wollten an Orte, die bei vorherigen Reisen nie an unserer Route lagen oder von denen wir einfach noch mehr sehen wollten.
In Washington D.C. hatten wir noch einen etwas abenteuerlichen Umstieg, denn Thomas Reisepass wurde in einer orangen Box versiegelt und wir mussten zu einem weiteren Sicherheitscheck. Nur, dass da dann noch alle Computer ausgefallen sind und die Beamten wirklich ausgesprochen unfreundlich waren. Etwas, das wir in den USA so auch noch nicht erlebt haben. Meine Neugierde auf die Ostküste ist nach diesem Erlebnis dann auch direkt gen Null gesunken. Jedenfalls haben wir, nachdem dann auch noch das Gate auf das mit der maximalen Entfernung geändert wurde, gerade noch so unseren Anschlussflug nach Las Vegas bekommen. Positiv formuliert: wir haben die Zeit zwischen den Flügen maximal ausgekostet.
In Las Vegas angekommen lief eigentlich erst mal alles gut. Als nächstes wollten wir unseren bereits gebuchten und im Voraus bezahlten Mietwagen bei Sixt abholen. Einige Zusatzversicherungen hatten wir bereits über den ADAC und wollten dieses ausschliessen. Als es ans Unterschreiben und die Übergabe des Autos ging, wollte man uns zum einen diese Versicherung erneut unterjubeln und außerdem auch gleich noch einmal den gesamten Betrag für die Miete abziehen. Obwohl die Dame am Schalter den Voucher in der Hand hielt. Nach einigen Diskussionen durften wir dann unseren Mietwagen in Empfang nehmen, doch das Drama um den Mietwagen sollte noch nicht zu Ende sein.
Ankunft in Las Vegas
Wir sind recht spät angekommen und kennen Las Vegas auch schon. Deswegen sind wir direkt in unsere Unterkunft außerhalb vom Strip. Aber je nachdem wann du in Las Vegas landest, kannst Du ja auch schon direkt los ziehen und Sin City unsicher machen. Auch wenn es mir persönlich in Las Vegas schon immer recht schnell zu viel wird: die bunten Lichter und das Bling-Bling sind schon auch immer wieder cool. Da Thomas am Ende unserer Reise ja auch seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, haben wir bei dieser Routenplanung für 25 Tage durch den Südwesten die Las Vegas Tage an den Schluss gepackt.
Tag 2: Las Vegas – St. George
Tag zwei war der eigentliche Start unserer Reise und St. George in Utah der erste Zwischenstopp unserer Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten. Erster kleiner Zwischenstopp sollte der Valley Of Fire State Park sein. Wir waren schon ein paar mal da, aber ich wollte noch ein paar Wanderungen machen, wie den White Domes Trail. Ich liebe diese bizarren Felsformationen dort. Leider stellte sich heraus, dass wegen starker Regenfälle in den vorangegangen Tagen die komplette White Domes Road geschlossen war. Was uns die Rangerin am Parkeingang aber erst gesagt hat, nachdem wir das Ticket gekauft hatten. Alles, was ich geplant hatte, lag in diesem Abschnitt, den Rest hatten wir schon mehrfach besucht und erwandert. Auch auf der Internetseite waren leider keine aktuellen Informationen, ich hatte sie am morgen extra noch gecheckt.
Also haben wir aus der Not eine Tugend gemacht, sind zum Atlatl Rock gefahren und haben alte Felszeichnungen bestaunt. Der Zugang zu ihnen war nämlich bei unserem letzten Besuch gesperrt. Unterhalb des Atlatl Rock kannst du auch ein Picknick machen, denn es gibt zahlreiche überdachte Picknickplätze. Und Toiletten. Danach ging es dann weiter für uns nach St. George, wo wir übernachtet haben.
Tag 3, St. George & Snow Canyon Park
Erste Einkäufe haben wir schon in Las Vegas erledigt, aber da wir uns auf unseren Roadtrips ja meist selbst verpflegen, haben wir in St. George erst einmal unsere Vorräte für die kommenden Tage aufgestockt. Denn nicht überall gibt es gute Supermärkte mit einer entsprechenden Auswahl zu angemessenen Preisen. In einsameren Gegenden findest Du naturgemäß oftmals nur kleine Trading Posts, die wenig, dafür teure Produkte haben.
Nachdem wir unsere neu erworbenen Lebensmittel an Board hatten, ging es für uns in den Snow Canyon State Park. Und nach einem ausgiebigen Picknick ging es gestärkt zum Wandern. Leider war es schon fast Mittag und damit recht heiß. Beachtet das bei Eurer Reise: Wandern in der Mittagshitze ist in dieser Gegend eigentlich um diese Jahreszeit nicht empfehlenswert. Im Valley Of Fire State Park sind Trails daher saisonal auch gesperrt. Aber zurück zum Snow Canyon State Park: uns hat diese atemberaubende Landschaft extrem geflasht! Definitiv eine Empfehlung von uns an dieser Stelle!
Tag 4, St. George – Torrey
Auf dem Scenic Byway 12 in Utah, auch All-American Road genannt, ging es für uns am nächsten Morgen weiter. Über Escalante führte uns unsere Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten nach Torrey. Unterwegs hatten wir eigentlich einen ersten Wander-Stopp am Red Canyon geplant. Wir mussten aber beide echt dringend auf ein Häuschen, denn die Blase hat schon ordentlich gedrückt. Grundsätzlich gibt es am Red Canyon öffentliche Toiletten und sogar ein Visitor Center. Das hatte jedoch aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen geschlossen und damit auch die Toiletten.
Also sind wir weiter gefahren bis wir die nächsten Toiletten gefunden haben. Nicht die schlechteste Wahl, denn dieser Pit Stop hat uns zum Mossy Cave Trail geführt. Ein kurzer, aber landschaftlich ausgesprochen reizvoller Trail, denn wir ebenfalls sehr empfehlen können. Durch die atemberaubende Landschaft entlang des Scenic Byway 12 ging es für uns bis zum Capitol Reef National Park. Den wir bisher zugunsten des Zion National Park immer ausgelassen haben. Leider, denn unserer Meinung nach hat der Capitol Reef National Park definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient.
Tag 5: Torrey – Green River
Nach einer regnerischen Nacht im Planwagen, haben wir am nächsten Morgen zunächst bei einigen Felszeichnungen Halt gemacht. Die an der Felswand zu entdecken war gar nicht so leicht. Anschließend haben wir uns mit einigen anderen Wanderern auf den Weg zur Hickman Bridge gemacht. In diesem Teil des Capitol Reef National Parks ist die Landschaft etwas sanfter und lieblicher als als im schrofferen, südlichen Teil. Wir konnten unerwartet schöne Aussichten genießen. Nach unserem Hike ging es gemäß unserer Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten weiter zum Goblin Valley State Park. Auch der hat uns landschaftlich komplett umgehauen. Obwohl es unglaublich heiß war, war ich ich noch extrem begeisterungsfähig. Denn diese Gesteinsformationen sind wirklich bizarr, das muss man gesehen haben.
Am frühen Nachmittag ging es für uns noch weiter zum Arches National Park, für den wir ein Timed Entry Ticket hatten. Es war allerdings inzwischen so heiß geworden, dass wir sämtliche geplanten Wanderaktivitäten verworfen haben und uns statt dessen darauf konzentriert haben, die unglaubliche Landschaft von den Aussichtspunkten aus zu genießen. Die Temperaturen waren echt körperfeindlich. Am Abend machten wir uns nach einem selbstgekochten Abendessen an einem Picknickplatz in der Abendsonne auf den Weg zurück nach Green River, das eine akzeptable Alternative zum überteuerten Moab darstellt. Hier findest Du bezahlbare Unterkünfte, die unserer Meinung nach die längere Anfahrt durchaus rechtfertigen.
Tag 6, Green River
Green River diente uns nur als günstige Übernachtungsalternative zu Moab. Auch wenn wir dafür rund eine Stunde Fahrt in Kauf genommen haben, aber die Unterkünfte um diese Zeit sind in Moab preislich fernab von gut und böse. Wenn ihr genug Zeit mitbringt, könnt ihr rund um Moab noch den Dead Horse Point State Park besuchen. Wir haben den ausgelassen und haben statt dessen dem Canyonlands National Park einen Besuch abgestattet. Ebenfalls ein richtig schöner Park, aber ich habe an diesem Punkt langsam schon gemerkt, dass mein Rote-Felsen-Fass bereits jetzt langsam voll war. Ich liebe rote Felsen, sehe mich aber tatsächlich relativ schnell daran satt. Wohingegen ich aber vom Pazifischen Nordwesten nie genug bekommen kann.
Tag 7, Green River – Montrose
Für uns ging es tags darauf weiter nach Colorado zum Colorado National Monument. Wenn ihr von Moab aus weiter nach Colorado fahren möchtet, dann tut das unbedingt entlang des Scenic Byway 128 entlang des Colorado River. Da wir morgens in östliche Richtung aufgebrochen sind, waren wir immer gegen das Licht unterwegs. Das war etwas schade, aber trotzdem wunderschön. Die Strecke kann man wirklich nur empfehlen.
Was uns dann aber wirklich den Atem geraubt hat, war das Colorado National Monument. Über enge Haarnadelkurven schlängelt sich die Straße nach oben, ungewöhnlich für amerikanische Straßenverhältnisse. Hier war es dann auch schon wieder bedeutend grüner und insgesamt lieblicher vom Landschaftsbild. Die Felsen waren zwar mitunter immer noch rot, aber dagegen habe ich ganz grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Im Gegenteil!
Tag 8: Montrose – Estes Park
Darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut: es ging weiter für uns Richtung Rocky Mountain National Park. Wir hätten eine direktere, schnellere Route wählen können, aber bei der Planung habe ich diese kleinere Straße durch die Berge entdeckt, die durch die Grand Mesa führt. Was soll ich sagen? Da war mein Herz und meine Seele sofort zu Hause, denn diese Etappe führte uns geradewegs durch atemberaubende Gebirgslandschaften. Und kühler war es auch.
Wir waren so hooked, dass wir am gleichen Abend noch unsere Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten komplett verwerfen wollten, und auf Berge, Wälder und nördlichere Staaten switchen wollten. Allerdings wären die Hotels so kurzfristig unbezahlbar gewesen. Obendrein hätten wir den Mietwagen in bestimmten Staaten wie Idaho und Wyoming gar nicht benutzen dürfen. Noch so eine Sache, die bei Sixt im Kleingedruckten stand. Also sind wir bei unserem ursprünglich geplanten Roadtrip geblieben.
In Estes Park wurden wir am Abend gleich von zahlreichen Roosevelthirschen begrüßt, die sich dort überall auf den Straßen und auch dem Gelände unserer Lodge herumtrieben. Leider bin ich nicht mehr los um sie zu fotografieren und habe das auf den nächsten Tag verschoben. Natürlich kamen am Folgetag keine Hirsche mehr vorbei.
Tag 9: Estes Park
Der Rocky Mountain National Park in Colorado stand schon seit langem auf meiner endlosen Bucketlist. Bei vielen anderen aber auch, denn er zählt zu den beliebtesten National Parks in den USA und verzeichnet mitunter die meisten Besucher. Ein Grund warum Du auch hier für den Bear Lake Corridor ein Timed Entry Ticket benötigst. Landschaftlich ist der Rocky Mountain National Park natürlich großartig. Allerdings ist der Besucheransturm enorm. Und wenn Du schon einmal in Kanada in den Rocky Mountains abseits der mega Touristenziele unterwegs warst, wird Dir der Rocky Mountain National Park wie eine Miniaturausgabe davon vorkommen. Eine Runde um den Bear Lake ist in etwa wie eine Runde um den Eibsee an einem sonnigen Sonntag Nachmittag, für diejenigen unter Euch, die den Eibsee in Bayern kennen.
Tag 10, Estes Park – Central City
Die nächste Etappe sollte tatsächlich gar nicht so weit führen und in der Morgendämmerung hatte ich tatsächlich noch Glück und bekam ein paar Roosevelt-Hirsche vor die Linse! Unsere Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten führte uns auf dem Peak-to-Peak Highway, einer der schönsten Panoramastraßen des Landes, nach Central City. Ihr fahrt durch die tollen Berglandschaften der Rocky Mountains und solltet unterwegs unbedingt den einen oder anderen Hike einplanen.
Wir haben uns tatsächlich noch ein bisschen Zeit für Central City und Black Hawk City eingeplant. Eigentlich blicken beide Orte auf eine lange Goldgräbergeschichte zurück. Aber nach dem Mining Boom kam der Verfall. Um den Ort wieder zu beleben, hat man sich entschieden dem Glücksspiel Einzug zu gewähren und es folgte der Gambling Boom. Um ehrlich zu sein, habe ich mich selten an einem Ort unwohler gefühlt als dort, obwohl die Fassaden recht hübsch restauriert wurden. Das Ortsbild ist in beiden Städtchen wirklich nett, aber die Atmosphäre irgendwie äußerst beklemmend. Erklären kann ich es Dir aber nicht.
Tag 11, Central City – Gunnison
Ziel dieser heutigen Etappe sollte der Black Canyon of the Gunnison National Park sein. Vorher wollten wir aber unbedingt noch die Passstraße auf den Mount Evans, der zwischenzeitlich aus geschichtlichen Gründen in Mount Blue Sky umbenannt wurde, fahren. Mehr Informationen und Hintergründe findest Du in unserem Artikel über die höchst gelegene, geteerte Passstraße Nordamerikas. Auch hier braucht ihr übrigens ein Timed Entry Ticket. Es war windig und kalt, aber die Aussichten über die umliegenden Berge der Rocky Mountains waren der absolute Wahnsinn! Leider war das letzte Stück aus Sicherheitsgründen gesperrt. Ganz oben kann man häufig Schneeziegen antreffen. Was für mich der eigentliche Grund war herzukommen, aber die grandiose Landschaft hat mich für das entgangene Erlebnis durchaus entschädigt.
Nachdem uns der eisige Wind bis auf die Knochen ausgekühlt hat, sind wir weiter Richtung Black Canyon Of The Gunnison National Park. Dieser amerikanische Nationalpark stand schon lange auf meiner Bucketlist, denn die Fotos, die ich gesehen hatte, haben mich von Beginn an fasziniert. Sehr häufig habe ich auf anderen Blogs gelesen, ein Besuch würde nicht so wirklich lohnen. Nach unserem Besuch kann ich sagen: diese Meinung teile ich nicht. Es gibt nicht viele Wandermöglichkeiten, aber die enge tiefe Schlucht ist definitiv faszinierend und einen Besuch wert!
Tag 12: Gunnison – Cortez
Die nächste bekannte Panoramastraße auf unserer Agenda war der Million Dollar Highway, den ich schon in unserer Planung für unsere geplatzte Reise in 2020 hatte. Leider war das Laub dank El Niño noch nicht ganz so herbstlich verfärbt wie es üblicherweise um diese Jahreszeit sein sollte. Dennoch eine absolut lohnenswerte Passstraße, auf der man Pausen in den alten Goldgräberstädten wie Silverton, Ouray und Durango einlegen kann. Und sollte!
Ziel für den Nachmittag war der Mesa Verde National Park, ein bedeutender archäologischer Fundplatz im Südwesten der USA, der vor allem bekannt ist für seine Ruinen und sogenannten Cliff Dwellings. Bei den Cliff Dwellings handelt es sich um Felsenwohnungen, die unter Felsvorsprüngen gebaut wurden. Sie entstammen der Kultur der Anasazi, die zwischen 600 und 1300 nach Christus im Gebiet des heutigen Colorado, Arizona, Utah und New Mexico lebten. Auch das Wupatki National Monument, über das wir bereits in der Vergangenheit berichtet haben, geht auf die Anasazi zurück. Heute gehören die Ruinen und Cliff Dwellings im Mesa Verde National Park zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Tag 13: Cortez – Holbrook
Am nächsten Tag ging es für uns weiter von Cortez nach Holbrook, das an der alten Route 66 in Arizona liegt. Bei unserer Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten haben wir den Canyon de Chelly National Monument im Nordosten Arizonas natürlich mit eingeplant. Der Canyon de Chelly beherbergt bis zu 2.000 Jahre alte Spuren menschlicher Bewohner und verfügt über einige der am besten erhaltenen Felszeichnungen und Felsmalereien in ganz Nordamerika. Vor allem aber ist der Canyon de Chelly bekannt für seine charakteristische und frei stehende, rote Felsnadel Spider Rock am Grund des Canyons.
Das Ziel für den Nachmittag war der Petrified Forest National Park, von dem ich eigentlich kaum etwas erwartet hatte. Aber dieser National Park, der für seine versteinerten Bäume bekannt ist, hat mich wirklich überrascht. Denn wenn man inmitten dieser Relikte einst dichter Wälder steht, ergreift einen urplötzlich eine tiefe Faszination. Für mich definitiv einer dieser National Parks, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben.
Tag 14: Holbrook – Willcox
Tags darauf ging es für uns weiter Richtung Willcox im Süden Arizonas. Unsere Fahrt führte uns über Payson und entlang des Roosevelt Lake und über das Mogollon Rim. Am Roosevelt Lake haben wir einen kleinen Stop im Tonto National Monument für ein Mittagessen eingelegt. Auch hier könnt ihr übrigens zu einem Cliff Dwelling wandern. Uns war es in der Mittagshitze aber einfach zu heiß zum Wandern. Man kann die Ruinen aber auch schon vom Parkplatz des Visitor Centers sehen, dessen Ausstellung auch sehenswert ist.
Tag 15: Willcox
Unser Zielort Willcox, das inmitten der Wüstenlandschaft des San Pedro Valley liegt, diente uns als Basis für einen Besuch im Chiricahua National Monument. Willcox ist übrigens bekannt für den Anbau von Gemüse, Obst und die Produktion von Wein. Vom Chiricahua National Monument habe ich vor meiner Routenplanung für 25 Tage durch den Südwesten noch nie etwas gehört. Als ich aber die ersten Bilder gesehen habe, wusste ich, dass ich diese faszinierende Felsenlandschaft unbedingt zum Wandern besuchen möchte.
Da wir zur Monsoon-Saison unterwegs waren, waren die Teile des Parks, die ich unbedingt sehen wollte, bis kurz vor unserem Besuch tatsächlich gesperrt. Aber diesmal hatten wir Glück. Die Rangerin im Visitor Center hat uns eine tolle Wanderung empfohlen und obwohl wir im Süden Arizonas unweit der Grenze zu Mexiko unterwegs waren, hatten wir überraschend gutes Wanderwetter bei gemäßigten Temperaturen und leichtem Wind. Und die Landschaft war der Hammer! Definitiv ein Highlight dieser Rundreise!
Tag 16: Willcox – Tucson
Nächstes Zwischenziel für uns war Tucson. Theoretisch kann man hier noch eine Schleife über die beiden historischen Städte Bisbee und Tombstone drehen, wir wollten aber weiter Richtung Tucson um dort den östlich gelegenen Teil des Saguaro National Parks zu besuchen. Beim letzten Mal in Tucson, waren wir nämlich im Westteil unterwegs. Inzwischen war es nicht nur heiß, sondern auch noch richtig schwül. Allerdings hatten wir durch die Monsoon Season das Glück, dass viele Kakteen blühten. Sehr hübsch! Das eigentlich geplante Wandern haben wir uns verkniffen, weil es klimatisch für uns einfach unerträglich war.
Dadurch waren wir natürlich schneller wieder raus aus dem Saguaro National Park als ursprünglich geplant. Aber selten ein Schaden ohne einen Nutzen: so konnten wir die Passstraße auf den Mount Lemmon hoch fahren. Übrigens auch eine tolle Möglichkeit viele Saguaros zu sehen! Aber auch ohne die Riesenkakteen lohnt die Fahrt auf dem Mount Lemmon Scenic Byway in den Catalina Mountains. Alleine wegen der tollen Aussichten und der spektakulären Landschaft, durch die sich die Bergstraße windet.
Tag 17: Tucson
Bereits 2016 waren wir im Arizona Desert Museum, das uns damals so gut gefallen hatte, dass wir auch diesmal wieder dort waren. Leider gab es viel weniger Kolibris. Ich bin ja absolut kein Hobby-Ornithologe, aber bei den Kolibris könnte ich den ganzen Tag sitzen. Unglaublich, wie keck diese kleinen Vögelchen sind. Aber auch sonst lohnt sich ein Besuch im Arizona Desert Museum: ich habe es damals schon für gut befunden und kann es weiterhin empfehlen!
Nachmittags waren wir dann noch einmal im Saguaro National Park West, wo wir ebenfalls 2016 schon einmal waren. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nach zwei Tagen Wüste und Kakteen die Neuauflage tatsächlich nur noch wenig spannend fand. Wir waren daher verhältnismäßig schnell durch, zumal es immer noch richtig heiß und unangenehm schwül war.
Tag 18: Tucson – Scottsdale
Die nächste Etappe führt uns von Tucson weiter Richtung Norden nach Phoenix. Da wir ja mit Städten nicht wirklich viel anfangen können und außerdem schon viel erlebt hatten und die Eindrücke der vergangenen Tage verarbeiten wollten, haben wir uns einfach mal ein etwas chillgeres Programm für diesen Tag gewünscht. Von daher haben wir uns entschieden eine Bootsfahrt auf dem Saguaro Lake zu machen, der Verlängerung des Salt River, an dem man mit etwas Glück Wildpferden begegnen kann. Als wir 2016 in Phoenix waren, waren wir im Lost Dutchman State Park in den Superstition Mountains beim Wandern. Alternativ könntet ihr in der Gegend auch die Goldfield Ghost Town and Mine besuchen.
Tag 19: Scottsdale – Flagstaff
Von Phoenix ging es am nächsten Morgen für uns weiter nach Flagstaff. Den ersten kleinen Stopp haben wir in Wickenburg eingelegt, das durch seine Nähe zur historischen Route 66 ein durchaus beliebtes Ziel bei Bikern ist. Außerdem geplant war ein Stopp am Watson Lake mit seinen skurrilen Felsformationen. Die Parkplätze rund um den See waren aber brechend voll und alle kostenpflichtig. Für einmal kurz Aussteigen und einige Fotos zu viel für unseren Geschmack. Über die Mingus Mountain Scenic Route ging es weiter nach Sedona. Und von dort durch den Oak Creek Canyon nach Flagstaff. Im Oak Creek Canyon können wir Euch auf jeden Fall die Wanderung auf dem West Fork Trail empfehlen, über die wir schon einen ausführlichen Artikel geschrieben haben.
Tag 20: Flagstaff
Von Flagstaff aus haben wir das Walnut Canyon National Monument angesteuert, in dem wir weitere Cliff Dwellings auf einem kurzen, aber treppenreichen Rundwanderweg besichtigt haben. Da man hier mitunter direkt an den Ruinen vorbeikommt, lohnt die Anstrengung auf jeden Fall, zumal auch der Canyon selbst landschaftlich richtig toll ist! Nach der kurzen Wanderung durch den Walnut Canyon ging es für uns nach Winslow für ein paar Route 66 Vibes. Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass es sich nicht lohnt extra hinzufahren. Es gibt da wirklich nur diese Kreuzung mit der Statue. Und nur um ebenfalls mal „on the corner“ gestanden zu haben, muss man keinen Umweg in Kauf nehmen. Was aber wirklich Spaß gemacht hat, war unser Besuch am Nachmittag auf einem Pumpkin Patch südlich von Flagstaff in einer Gärtnerei.
Tag 21: Flagstaff – Williams
Wie schon einmal erwähnt, haben wir die Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten darauf ausgerichtet Lücken von vorangegangenen Reisen durch den Südwesten zu schließen. Am Grand Canyon waren wir schon einige Male, aber für mich ist es immer noch ein ausgesprochen faszinierendes Loch im Boden, das ich auch dieses Mal nicht missen wollte. Also sollte es zum Grand Canyon gehen. Ging es auch. Nur haben wir absolut nichts gesehen, denn der Canyon unter uns hing voller Regenwolken. Dennoch absolut faszinierend, denn außer im Flugzeug habe ich es noch nie erlebt, dass ein Gewitter unter mir getobt hat.
Jedenfalls hat uns das Wetter einen Strich durch die Tagesplanung gemacht. Bis wir am Visitor Center am Grand Canyon South Rim ankamen, goss es wie aus Eimern und wir beschlossen vorzeitig nach Williams zu fahren, wo wir die Unterkunft für die kommende Nacht gebucht hatten. Auf dem Weg dahin passierten wir Landstriche und Straßen mit geschlossener, weißer Decke: da lag richtig viel Hagel. Im Hotel erzählte uns die Rezeptionistin, dass ganz in der Nähe auch ein Tornado gewütet hätte. Den haben wir verpasst zum Glück, man muss schließlich nicht überall dabei sein.
Tag 22: Williams – Las Vegas
Langsam war es an der Zeit den Kreis zu schließen und wieder Las Vegas anzupeilen. Natürlich nicht ohne, soweit es eben noch möglich ist, der historischen Route 66 zu folgen. Und selbstverständlich haben wir zum wiederholten Mal den Haken über den Hackberry General Store geschlagen, denn die liebevoll zusammengetragene Memorabilien sind einfach immer wieder sehenswert. Schon lange auf meiner Bucketlist standen der Sitgreaves Pass und Oatman wegen der wild lebenden Burros. Die sind auch wirklich süß! Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass es immer noch wild lebende Tiere sind. Wenngleich die Esel selbst das bisweilen zu vergessen scheinen.
Später am Abend haben wir in Las Vegas noch ein bisschen Thomas 50. Geburtstag gefeiert. Wir haben einen veganen Burger gegessen und in einer Karaoke Bar ein unfassbar teures Bier getrunken. Aber was muss, das muss! Und ein Bummel über den Strip alle paar Jahre geht immer. Du kannst auch eine Runde im Las Vegas High Roller drehen, am besten zum Sonnenuntergang. Uns hat es vor ein paar Jahren super gut gefallen, allerdings wollen wir auch nicht alles mehrfach machen.
Tag 23 & 24, Las Vegas
Für den nächsten Morgen hatten wir ein Timed Entry Ticket für die Red Rock Canyon National Conservation Area. Wir waren schon recht früh am Morgen da, weil wir der Hitze des Tages entkommen wollten. Daher stand erst mal die Ausschau nach einem Picknickplatz an, um zu frühstücken. Der Haken daran ist, dass die ersten hübschen Picknickplätze schon relativ weit im Areal der Red Rock Canyon National Conservation Area liegen und der Scenic Loop Drive als Einbahnstraße angelegt ist.
Das hieß also, dass wir an Punkte, die wir zu Beginn übersprungen haben, später auch nicht mehr zurückfahren konnten. Was für uns aber nicht schlimm war, denn wir waren nicht zum ersten mal da. Und außerdem war die Hitze bereits am frühen Morgen schon so unerträglich, dass eine ausgiebige Wanderung vermutlich auch keinen wirklichen Spaß bereitet hätte. Falls ihr noch nie im Red Rock Canyon wart: alleine die Fahrt entlang des Loops ist es aber schon wert hierher zu kommen! Die Landschaft ist atemberaubend schön!
Tag 25: Las Vegas – München
Ich vermisse ja nach guten drei Wochen Kind und Katzen schon immer sehr und freue mich dann auch wieder auf zu Hause. Deswegen ist es eigentlich auch gar nicht schlimm, dass unser vorerst letztes Abenteuer USA Südwesten endet und wir unseren Rückflug nach München antreten. Die Rückgabe des Mietwagens hat auch reibungslos geklappt. Die böse Überraschung folgte jedoch dann zu Hause. Denn Sixt hatte, nachdem man uns bei Ankunft die Miete schon erneut belasten wollte, nach unserer Reise doch tatsächlich ein zweites Mal abgebucht. Nach einigen Mails hat man uns den Betrag zwar letzten Endes wieder gutgeschrieben, aber auf ein einfaches „das tut uns leid, war ein Missverständnis“ warten wir bis heute.
Unsere Buchempfehlungen für Deine Reiseplanung*
Dieser Blogartikel enthält sogenannte Affiliatelinks, die mit ein * hinter dem jeweiligen Link oder durch einen Hinweis in oder unter einer Linkbox gekennzeichnet sind. Kaufst oder buchst Du etwas über diesen Link, erhalten wir eine sehr kleine Provision. Für Dich jedoch bleibt der Preis garantiert derselbe. Du unterstützt damit unsere Arbeit an diesem Blog, der Geld, Zeit und Mühen kostet. Wir danken Dir daher sehr für Deine Wertschätzung!
Fazit zu unserer Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten
Grundsätzlich haben wir unser Herz mehr an nördlichere Gefilde und Regionen mit alpinen Berglandschaften, Wäldern, Flüssen, Wasserfällen und Seen verloren. Dieser Roadtrip durch den Südwesten der USA sollte für uns noch Lücken füllen und gewissermaßen einen Abschied vom Südwesten besiegeln. Mal sehen, ob es dabei bleibt? Vielleicht hilft Dir aber unsere Routenplanung für 25 Tage USA Südwesten um Deinen nächsten Roadtrip zu planen? Wir hoffen, wir konnten Dich damit inspirieren. Wir haben atemberaubende Landschaften gesehen, hatten Begegnungen mit Wildtieren, die wir zuvor noch nie in freier Wildbahn gesehen hatten und haben wunderschöne Orte gesehen, die uns richtig überraschen konnten. Erzähle uns gerne von Deinen Plänen und Highlights in den Kommentaren!
Du magst unseren Blog? Dann freuen wir uns wenn Du diesen Artikel teilst!