Jardins Secrets Vaulx | Die Geheimen Gärten bei Annecy in Haute-Savoie
Die Jardins Secrets – die Geheimen Gärten – bei Vaulx erreicht man etwa innerhalb von 30 Minuten Autofahrt ab dem Lac d’Annecy. Sie befinden sich im Departement Haute-Savoie in der französischen Provinz Auvergne-Rhone-Alpes.
Die Lage der Jardins Secrets
Die Jardins Secrets befinden sich etwas außerhalb von Vaulx in einer sehr lieblichen und hügeligen Landschaft. Allerdings ist die Anschilderung sehr gut, so dass man eigentlich nichts falsch machen kann. Je näher Ihr kommt, desto kleiner und schmaler werden die Straßen. Der ehemalige Hof, aus dem die Jardins Secrets entstanden sind, liegt direkt an der Straße und wirkt auf den ersten Blick erst einmal recht unscheinbar. Sobald Ihr aber an dem Gebäude fast vorbei seid, merkt Ihr schnell, dass sich hier sehr kreative Menschen ausgetobt haben, beziehungsweise sich noch immer austoben.
Parken könnt Ihr direkt an den Gärten. Dort gibt es neben dem ersten kleineren Parkplatz auch einige Tische und Bänke, an denen Ihr picknicken könnt. Allerdings wird auch in den Gärten ein kleines Lokal betrieben, das natürlich hübscher zum Sitzen ist, als die paar Bänke an einem staubigen Schotterparkplatz. Etwas hinterhalb gibt es einen weiteren größeren Parkplatz, an dem soweit wir sehen konnten, auch Busse parken können.
Die Geschichte der Jardins Secrets bei Vaulx
Wenn man so durch die prächtigen Gärten streift, ist es eigentlich unvorstellbar, dass die beiden Gründer Nicole und Alain mit ihren drei Töchtern 1980 eigentlich nur einen alten Hof gekauft hatten, den sie renovieren wollten. Und in diesem Zug einfach nur einen kleinen Garten für den eigenen Gebrauch anlegten. Alain konstruierte Wege, legte Beete an und baute Pavillons. Nicole züchtete und setzte Pflanzen und begann später sich mit Techniken auseinanderzusetzen um Betonplatten und -steine zu gießen. So entstand über die Jahre Mäuerchen um Mäuerchen. Und Garten um Garten.
Wir sind weder besonders Garten- noch Pflanzen-affin, aber so etwas Beeindruckendes und Schönes haben wir wirklich lange nicht mehr gesehen. Auch wenn uns durchaus auch das Desert Museum bei Tucson in Arizona sehr begeistern konnte. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an all den vielen Details, die von vorne bis hinten wirklich alle selbst und von Hand gemacht und gebaut sind. Jedes geschnitzte Holzteil, jedes Mosaik, der Pool und all die Brunnen. Auf manchen der insgesamt 38 Brunnen prangen Namen. Das sind die Namen der Enkelkinder von Nicole und Alain, die inzwischen selbst schon teilweise in den Gärten mitarbeiten. Ebenso wie die Töchter der beiden Gründer.
Die Jardins Secrets bei Annecy öffnen ihre Pforten
Seit 1994 haben sie ihre Pforten für Besucher geöffnet die auf 7000 qm durch inzwischen 25 verschiedene kleine Einzelbereiche flanieren können. Es gibt einen nummerierten Weg durch die Jardins Secrets. Dem kann man folgen, muss man aber natürlich nicht. Wir waren erstaunt, wie sehr sich die Menge der Besucher in den Gärten verläuft. Denn man kann wirklich sehr entspannt durch die Anlage bummeln. Insbesondere an heißen Tagen ein Vergnügen. Denn durch die vielen Pflanzen, die überdachten, aber luftigen Gänge, die zahlreichen Sitzgelegenheiten ist es sehr gut auszuhalten. Es weht immer ein angenehmes Lüftchen und aus irgendeiner Ecke plätschert auch immer irgendwo ein wenig Wasser.
Ein autodidaktisches Wunderwerk
Übrigens haben weder Nicole noch Alain so etwas wie Schreiner oder Landschaftsgärtner gelernt. Sie sind beide Autodidakten und haben sich alle Techniken und Kenntnisse selbst beigebracht. Insgesamt stecken in den Gärten bis zum heutigen Tag 40 Jahre Arbeit. Zusammen hat die Familie rund 320 000 Arbeitsstunden in die Jardins Secrets investiert. Würde jemand mit einer 40-Stunden-Woche bei 30 Tagen Urlaub 40 Jahre lang arbeiten, käme er damit auf 73.600 Stunden. Nur mal so um ein Gefühl zu bekommen wieviel Arbeit in diesen Gärten steckt.
Der Name ist Programm
Tatsächlich fühlt man sich in diesen Gärten ein bisschen wie Alice im Wunderland. Oder in sonst irgendeine Zauberwelt versetzt. Der Name Jardins Secrets ist schon wirklich Programm. Man sollte sich wirklich ausreichend Zeit nehmen und einen Blick auf die Details haben. Die gehen sonst in der großen Zahl der 1000en Kleinigkeiten unter. Unsere Empfehlung ist auch den Film anzusehen, denn dort erfahrt Ihr eine Menge über die Familie, die Geschichte, die Techniken und wo sich kleine, aber feine Details , wie zum Beispiel die Familienfotos im Garten verstecken. Folgt einfach der Anschilderung zum Film.
Weitere Angebote in den Jardins Secrets
Neben den Jardins Secrets selbst befinden sich auf dem Gelände noch ein kleiner Shop und das Restaurant, in dem Ihr aus zwei einfachen Menüs wählen könnt. Da wir ja kein Fleisch essen und uns irgendwo zwischen vegetarisch und vegan ernähren, sind wir immer sehr zurückhaltend, was das Essen woanders angeht. Aber ein wenig neidisch waren wir schon – nirgendwo kann man wohl in schönerer Umgebung essen, als in den Jardins Secrets! Es finden wohl auch verschiedene Veranstaltungen und Konzerte statt. Ein sehr reizvoller Gedanke die Gärten auch einmal nach Einbruch der Dunkelheit zu sehen.
Unser Fazit zu den Jardins Secrets in Haute-Savoie
Wir würden auf jeden Fall noch einmal hinfahren. All die Details kann man gar nicht so leicht erfassen und vielleicht hätten auch die Pflanzen mal einen genaueren Blick verdient. Wir waren einfach zu sehr fasziniert, was die Familie mit ihren Händen alles geschaffen hat. In den ersten Jahren nur nebenbei – nebenbei bemerkt! Zudem wächst der Garten ja auch beständig und sieht zu unterschiedlichen Jahreszeiten unterschiedlich aus. Wir können Euch also aus vollster Überzeugung einen Besuch nur ans Herz legen, wenn Ihr zum Beispiel in Annecy seid. Alle unsere Empfehlungen findet ihr zusammengefasst in unserem Artikel über die schönsten Ausflugsziele rund um den Lac d’Annecy!
Du magst unseren Blog? Dann freuen wir uns wenn Du diesen Artikel teilst!