Weldenbahn Radweg | Radtour zwischen Neusäß und Welden
Für mich war diese Fahrradtour auf dem Weldenbahn Radweg auch ein bisschen ein Ausflug in meine Kindheit und Jugend. Und ja, ich bin so alt, dass ich tatsächlich noch mit der Weldenbahn gefahren bin. Ich kann mich noch gut an den einen oder anderen Ausflug nach Augsburg in die Stadt mit meiner Mama erinnern. Also zumindest an die Zugfahrt. Später dann an Spaziergänge mit meinem besten Freund, unseren Müttern und unserem Hund von Adelsried nach Horgau Bahnhof zum Minigolfspielen und Eisessen. Da waren die Gleise bereits abgebaut, aber der große, grobe Kiesel auf dem Eisenbahnschienen immer verlegt sind, lagen noch.
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Ursprünge des Weldenbahn Radweg
Die Ursprünge der Weldenbahn lagen im Jahr 1903 als die Königlich Bayerischen Staatsbahnen eine knapp 20 km lange Bahnstrecke zwischen Augsburg und Adelsried. Später wurde die Strecke bis Welden erweitert. Mitte der 1980er Jahre hat man dann die Strecke stillgelegt und die ehemalige Bahntrasse asphaltiert. Eigentlich kann man die Strecke auch ab Augsburg Hbf mit dem Fahrrad befahren, allerdings ist das kein wirklich schöner Radweg. Und deswegen sind wir in Neusäß am Schmutterpark gestartet, von wo aus man perfekt einsteigen kann. Dort habt Ihr gut die Möglichkeit Euer Auto am Volksfestplatz zu parken. Aber Achtung, nicht am Samstag, denn dann ist immer Wochenmarkt.
Durch das liebliche Schmuttertal
Direkt hinter dem Parkplatz verläuft der Radweg und ab da kann man eigentlich auch schon nichts mehr falsch machen. Schon der erste Abschnitt verläuft durch das liebliche Schmuttertal, durch das sich die gleichnamige Schmutter schlängelt. Da will man bereits das erste Mal halt machen und die schöne Landschaft genießen. Der Radweg verläuft weiter Richtung Aystetten hinter dem kleinen Ort Hammel vor. Wenn Ihr Kids dabei habt und es ist heiß: hier befindet sich ein Wasserspielplatz. Packt also die Badehose und ein Handtuch ein.
Ab Aystetten wird es dann auch schon etwas kühler, denn hier beginnt ein Waldstück. Wir sind im Frühjahr recht früh am Morgen gestartet. Mit kurzen Hosen natürlich. Es war so dermaßen kalt, aber wir haben es überlebt. Vor allem kommt dann auch schon recht bald ein kleiner Anstieg. Nicht steil, aber ausgedehnt und da wird einem dann auch recht schnell warm. Im Wald nähert man sich Horgau Bahnhof. Den Minigolfplatz aus meiner Kindheit gab es noch immer. Außerdem kann man hier einen kleinen Abstecher machen und sich die Überreste des Außenlagers des KZ Dachaus anschauen.
Abstecher zur Blechschmiede Horgau
In meiner Kindheit und Jugend wusste ich das tatsächlich nicht, dass sich hier die sogenannte Blechschmiede Horgau befand. Klingt so harmlos oder? Unter unmenschlichen Bedingungen mussten Zwangsarbeiter Tragflächen für die Messerschmitt Me 262 herstellen. Man hatte Werke der Rüstungsindustrie sozusagen im Wald vor den Alliierten versteckt. Im Frühjahr 1945 wurde das Lager aufgelöst und abgerissen. Erst 2011 waren dann auch alle Fundamente wieder freigelegt. Da war ich auch eben längst kein Kind mehr und man hatte aufgehört die Augen und Ohren vor der eigenen Geschichte zu verschließen. Im Spiegel findet sich ein interessanter vertiefender Artikel zu den Waldwerken, falls jemand von Euch genauer nachlesen möchte. Diese Geschichte erinnert auch an den alten Schießplatz, über den man auf der Wanderung durch die Auwälder zwischen Mandichosee und Siebentischwald läuft.
Die nächste Etappe ist Adelsried. Direkt an der Strecke befindet sich das Parkhotel Schmid mit einem schön angelegten Biergarten. Kein Biergarten im klassischen Sinne, wie wir ihn in München kennen. Eher eine Bewirtung im Freien. Vielleicht bietet sich der ja auf dem Rückweg für ein Mittagessen an? Wenn Ihr unter der Holzbrücke hinterhalb der Kirche durchfahrt, dann denkt an mich. Als Teenie habe ich hier heimlich meine erste Dose Jim Beim Cola getrunken. Boah, wie ekelhaft das war! In Adelsried passiert Ihr auch das ehemalige Bahnhofsgebäude. Ein wirklich niedliches Holzhäuschen, in dem aktuell der Gartenbauverein Unterschlupf gefunden hat. So hübsch sieht auch der Garten aus. Am Ortsausgang radelt Ihr vorbei an Pferdekoppeln und an der Laugna entlang durch das Laugnatal.
Der Weldenbahn Radweg in den letzten Zügen
Kurz nach Ehgatten, einem kleinen Weiler vor Welden, müsst Ihr durch eine Unterführung und dann am Waldrand entlang weiter. Bei der Holzbrücke befindet sich der Wanderparkplatz am Jägersteig. Würde man das Pferd von hinten aufzäumen wollen, wäre das auch ein guter Punkt um sein Auto zu parken und um dann von Welden aus zu starten. Man kann von hier aus (bevor Ihr bei Ehgatten die Unterführung unterquert!) auch einen Abstecher zur Ludwig Ganghofer Hütte machen. Der ist nämlich in Welden aufgewachsen und nach ihm ist auch ein Rundweg benannt, den man hier erwandern kann. Wir haben hier zwei Wanderungen kombiniert – wie genau könnt Ihr in unserem Artikel zu unserer Rundwanderung nachlesen.
Der Weldenbahn Radweg führt zuletzt noch nach Welden. In Welden selbst gibt es sicher auch einige Möglichkeiten zur Einkehr. Wir haben am Ortseingang jedoch umgedreht und den Rückweg angetreten. Gott sei Dank war es inzwischen auch schon ein bisschen wärmer, so dass wir nach Ehgatten und vor Adelsried unsere Picknickdecke ins Gras gelegt haben und dort unsere eigene Brotzeit verputzt haben. Damit Ihr die Radtour entspannt nachladen könnt, haben wir die Tour für Euch auch in Outdooractive hinterlegt. Da könnt Ihr Euch die Tour auch herunterladen oder ausdrucken.
Ausrüstungstipps
Wir haben hier eine kleine Übersicht wirklich praktischer Ausrüstungsgegenstände zusammengestellt. Diese besitzen wir selbst und sie haben uns bisher gute Dienste erwiesen.
- Fahrrad Handyhalterung*, wasserdicht
- Fahrrad Reparatur Werkzeug Set*
- KLICKfix Zubehör Gepäckträger-Adapterplatte*
- Norco Norwich – Umhänge- und Lenkertasche* (da passt auch meine Canon* rein!)
- KLICKfix Zubehör Lenkeradapter*
- Nutcase Fahrradhelm*
- Victorinox Taschenmesser* Handyman
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2 Kommentare
Ein wunderbarer Bericht der den Weldenweg bestens beschreibt. Ich trainiere im Sommerhalbjahr als passionierter Langläufer mit meinen Skirollern mehrmals wöchentlich auf dem Weldenweg um perfekt vorbereitet mit Ausdauer u. Kondition in den Langlaufwinter zu starten. Ein Dank auch an all jene welche die Strecke ordentlich und sauber halten. (Rolf Pest, Augsburg)
Lieber Rolf, vielen herzlichen Dank für Deine netten Worte zu unserem Artikel. Es steckt ja tatsächlich auch immer viel Zeit, Liebe und Arbeit in so einem Blogartikel und mir geht das Herz auf, wenn sich jemand darüber freut. :-) Viel Freude und Erfolg beim Trainieren! Herzliche Grüße von Sylvia & Tom!